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StädteRegion Aachen. Noch bis zum Donnerstag, dem 05. Dezember, können sich Interessierte im Haus der StädteRegion Aachen eine Ausstellung unter dem Titel „Europa, der Krieg und ich" ansehen. Sie handelt von den Anfängen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der vor genau 100 Jahren gegründet wurde. Der Ausstellungsmacher, Klaus Schulte, hat sie jetzt gemeinsam mit dem Allgemeinen Vertreter, Gregor Jansen, im Foyer des Hauses der StädteRegion Aachen eröffnet. „Der Ortsverband Aachen war der erste, der im Rheinland nach dem Krieg gegründet wurde. Darauf kann man sicherlich stolz sein und deshalb ist die Geschichte dieser Anfangszeit auch so interessant", sagte Schulte.

Foto (Holger Benend, StädteRegion Aachen)

Der allgemeine Vertreter Gregor Jansen (l.) hat jetzt gemeinsam mit dem Standortältesten, Oberst Klaus Gerhard Engel (Mitte) die von Klaus Schulte (r.) zusammengestellte Ausstellung zum Jubiläum „100 Jahre Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" eröffnet.

Jansen sprach mahnende Worte, denn die Gründung des Volksbundes hatte seinen Ursprung ja im Ersten Weltkrieg: „Ohne diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts wäre die Gründung des Volksbundes in Aachen nicht nötig gewesen." So wusste auch Klaus Schulte zu berichten, dass es nach 1914 teilweise bis zu 40 Lazarette in Aachen gab, und der Zustrom der verwundeten Soldaten immer weiter anwuchs. Als nach dem Krieg in Aachen die Volksbund-Ortsgruppe gegründet wurde, ging es vor allem darum, deutsche Kriegsgräber im Ausland zu suchen, sie zu registrieren, Angehörige zu benachrichtigen und die Gräber letztlich auch dauerhaft zu pflegen. Eine Aufgabe, die übrigens auch heute noch nicht abgeschlossen ist, wie der Stiftungsreferent des Volksbundes, Dr. Dirk Richhardt berichtet: „Im vergangenen Jahr sind noch die Überreste von 20.000 Gefallenen gefunden worden, die wir dann auch zu identifizieren versuchen." Mindestens ebenso wichtig sei für die Stiftung allerdings die Erinnerungskultur. „Gerade bei Projekten mit Jugendlichen und in Jugendbegegnungsstätten setzen wir einen Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir verstehen uns als moderne Bürgerinitiative für den Frieden", so Richhardt.

Für Gregor Jansen hat die Ausstellung neben dem Blick zurück auch eine Bedeutung für die Gegenwart: „Wir müssen aus diesen Zeiten lernen. Wir brauchen gerade in Europa Frieden, wir brauchen Zusammenarbeit und keineswegs gefährlichen Nationalismus", brachte Jansen die notwendigen Lehren aus den Weltkriegen treffend auf den Punkt.

Dazu soll auch die sehenswerte Ausstellung beitragen. Der Eintritt ist frei. Sie ist noch bis zum 05. Dezember jeweils von montags bis freitags in der Zeit von 07:00 bis 19:00 Uhr im Foyer des Hauses der StädteRegion, Zollernstraße 10, 52070 Aachen zu sehen.