FH Aachen

Der in den letzten Jahren stetig steigende Anteil an Gebäuden in Holzbauweise ist ein Indikator dafür, dass sich der Holzbau weiter auf dem Vormarsch befindet. Zum gegenseitigen Austausch der Akteurinnen und Akteure innerhalb der Branche – insbesondere in NRW – trägt die Aachener Holzbautagung bei. Bereits zum vierten Mal wurde sie durch den Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Aachen ausgerichtet.

Die Tagung wurde durch den Aachener Freundes­kreis der Holzingenieure e.V. (AFH) gefördert. In diesem Jahr stand die Tagung ganz im Zeichen der Errichtung des neuen FH-Zentrums für Holzbauforschung in Simmerath. Das Projekt „Aachener Zentrum für Holzbauforschung (AZH)“ wird im Rahmen der Initiative „Forschungsinfrastrukturen“ durch das Land NRW und durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU mit einem Betrag von 9,6 Millionen Euro gefördert.

In seiner Eröffnungsrede stellte Prof. Dr. Michael Wulf, Prorektor für Hochschulentwicklung der FH Aachen, fest: „Holzbau wird in Zukunft seinen Teil zur CO2-Reduktion beisteuern und gesellschaftlich eine wachsende Rolle einnehmen.“ Dies zeige nicht nur die erhaltene Förderung, sondern auch die steigende Zahl der Anmeldungen bei der Holzbautagung. „Mit 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben wir einen neuen Rekord aufgestellt“, freute sich Prof. Dr. Thomas Uibel, der die Tagung gemeinsam mit seinen Kollegen aus dem Lehrgebiet Holzbau, Prof. Dr. Wilfried Moorkamp und Prof. Dr. Leif Arne Peterson, organisiert. „Dieser wachsende Zuspruch macht uns sehr froh und zeigt, dass die Innovationsfreudigkeit der Branche das Interesse der Menschen mehr und mehr weckt und dass die Expertinnen und Experten gerne zu uns an die FH kommen“, so Prof. Moorkamp.

Dies spiegelte sich auch in den Tagungsbeiträgen der renommierten Gäste wider: Aus der Forschung berichteten Univ.-Prof. Dr. Hans Joachim Blaß,
Univ.-Prof. Dr. Martin Trautz sowie Prof. Dr. Tobias Schmidt. Die FH-Mitarbeiter Christian Bedbur und Jonas Thull präsentierten Ergebnisse des EFRE-Forschungsprojekts „Nachhaltige Standardbrücken in Holzbauweise“. Ergänzend stellte Projektpartner Dipl.-Ing. Frank Miebach vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Lohmar aktuelle Erkenntnisse zum konstruktiven Holzschutz vor. Holzbauvisionär und FH-Professor Hermann Blumer nahm bereits zum dritten Mal teil und zeigte in diesem Jahr Tipps zum Erfolg im Holzbau auf. Dr. Tobias Wiegand berichtete über die aktuellen Entwürfe neuer Abschnitte für den Eurocode 5, der europäischen Norm für die Bemessung von Holzbauwerken. Darüber hinaus bereicherten die Architekten Frank Lattke und Reinhard Eberl-Pacan mit Vorträgen zum Thema Holzbauarchitektur und Brandschutz das interdisziplinäre Tagungsprogramm.

Auch in diesem Jahr wurde mit der Verleihung des AFH Studienpreises 2019 dem Nachwuchs ein Forum geboten. Dabei wurden die beiden herausragenden Abschlussarbeiten von Julia Schneider und Jonas Wübbe ausgezeichnet. Prof. Uibel freute sich über das große Interesse junger Menschen am Holzingenieurwesen und das Engagement der Studierenden: „Der Holzweg ist kein Irrweg. Wer mit Holz baut, baut nicht nur für sich, sondern auch für die Zukunft unserer Gesellschaft.“