FH Aachen

Von Darwin nach Adelaide. 3.021 Kilometer quer durch Australien. Das ist die Mission des neu gebauten Sonnenwagens der FH Aachen und RWTH Aachen. Nachdem das „Team Sonnenwagen Aachen“ erfolgreich die European Solar Challenge gemeistert hat und das 24-Stunden-Rennen auf der Formel-1-Rennstrecke in Zolder, Belgien, als Drittplatzierter beenden konnte, kehrte das Team nach Aachen zurück, um bereits am neuen Sonnenwagen zu arbeiten.

Mit frischem Elan wollten die Studierenden aus Aachen nun auch in Australien bei der Weltmeisterschaft ganz vorne mit dabei sein – unter anderem muss sich hierfür gegen Teams der Universitäten aus Delft, Standford und Michigan durchgesetzt werden.

Im Vergleich zum Sonnenwagen der ersten Generation wurden beim „Covestro Sonnenwagen“ einige Änderungen vorgenommen. Zum einen ähnelt dieser nun weniger einem Katamaran, sondern wesentlich mehr einem Pfeil. Kurzum: schlanker, schmaler, niedriger und wesentlich leichter. Gut 25 Prozent des Gewichts konnten die Studierenden aus Aachen durch die Verwendung von leichteren und noch innovativeren Materialien einsparen. Beispielsweise besteht nun der gesamte Wagen, ausgenommen vom Fahrwerk, aus ultraleichtem Carbon. Neben der enormen Gewichtsreduzierung haben die jungen Ingenieurinnen und Ingenieure vor allem auch die Hochleistungselektronik weiterentwickelt. Angetrieben wird der Solarrennwagen von einem zehn Kilowatt starken selbstentwickelten Radnabenmotor. Dieser weist eine Effizienz von 95 Prozent auf und beschleunigt den Rennboliden innerhalb kürzester Zeit auf bis zu 150 Kilometer pro Stunde. Falls das Wetter mal nicht so mitspielen sollte, kann der Sonnenwagen auf die fünf Kilowattstunden große Batterie zurückgreifen. Hier wird unter anderem die zurückgewonnene Bremsenergie in rund 420 Rundzellen gespeichert. So können die Studierenden auch bei bedecktem oder regnerischem Wetter die saubere Sonnenenergie für ihren Sonnenwagen nutzen und bis zu 600 Kilometer zurücklegen.

Im Juli wurde der Covestro Sonnenwagen gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, und den Hochschulrektoren der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, und RWTH Aachen, Prof. Dr. Dr. Ulrich Rüdiger, feierlich vorgestellt. Unter anderem fand Dr. Markus Steilemann, CEO des Hauptsponsors „Covestro AG“, lobende Worte für das Aachener Team: „Am Sonnenwagen lässt sich das Potenzial innovativer und nachhaltiger Materialien für die Mobilität der Zukunft hervorragend demonstrieren“.

Bevor der Startschuss zur World Solar Challenge fällt und es quer durch das Outback in Richtung Adelaide geht, wird sich das Team bestmöglich vorbereiten. Mit Hilfe von einer Wetterstation und weiteren empfindlichen Sensoren werden alle Geo- und Wetterdaten der Strecke so gut wie möglich ausgewertet. Denn eine Garantie auf gutes sonniges Wetter gibt’s auch in Down Under nicht. Das hat das Team schon bei ihrer ersten Teilnahme im Jahre 2017 lernen müssen, als Gewitter den Plan für das Rennen etwas verkomplizierten. Doch auch damals konnten die Aachener optimal auf die Überraschungen Australiens reagieren und als „Best Newcomer 2017“ nach Hause zurückkehren. Nun möchten sie darauf aufbauen und gehen optimistisch ins Rennen. Am 13. Oktober startet das Team die 3.021 Kilometer lange Strecke durch Australiens Outback gegen 53 Teams aus der ganzen Welt.

Wie das Rennen für das „Team Sonnenwagen Aachen“ ausfiel und welchen Herausforderungen sie sich stellen, kann hier nachverfolgt werden: www.sonnenwagen.org