RWTH

HEAD-Genuit Stiftung fördert Verfahren zur Eindämmung von Lärmbelästigungen. Die akustische Umwelt beeinflusst kognitive Leistung und subjektives Wohlbefinden. Dabei kann der auditive Input relevant, wie die Äußerungen eines Gesprächspartners, oder auch irrelevant sein, wie bei konzentriertem Arbeiten mit Hintergrundmusik.

Die von der HEAD-Genuit Stiftung geförderte Stiftungsprofessur „Psychologie mit dem Schwerpunkt Auditive Kognition“ der RWTH Aachen unter Leitung von Professorin Sabine Schlittmeier erforscht, wie bestimmte kognitive Prozesse und Leistungen davon abhängen, wie die zu verarbeitenden Informationen gehört werden. Schlittmeier untersucht die kognitionspsychologische Modellentwicklung sowie anwendungsbezogene Fragen der kognitiven Ergonomie. Dazu gehören unter anderem die Optimierung von Assistenzsystemen, Mensch-Computer-Interaktionen oder Virtual Reality-Anwendungen. In Zusammenhang mit irrelevanten Hintergrundschallen wird des Weiteren untersucht, welche Schallcharakteristika für die Störung bestimmter kognitiver Leistungen verantwortlich sind und wie die Effektmuster modelltheoretisch erklärt werden können. Mit der Stiftungsprofessur soll das Portfolio der Hochschule im Bereich Umweltkompetenz ergänzt werden und als interdisziplinäre Schnittstelle von Psychologie, Technik und Umwelt dienen. Sie wird über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt 1,25 Millionen Euro gefördert.

Die 2008 gegründete HEAD-Genuit Stiftung des Unternehmers und Honorarprofessors Dr.-Ing. Klaus Genuit, Gründer der HEAD acoustics GmbH mit Sitz in Herzogenrath, fördert Personen, Projekte und Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung, die sich für eine verbesserte akustische Umwelt einsetzen sowie die Entwicklung technischer Verfahren zur Eindämmung von Lärmbelästigungen oder die Weiterentwicklung des psychoakustischen Ansatzes vorantreiben.

Klaus Genuit studierte zwischen 1971 und 1980 Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH Aachen. Nach seinem Abschluss arbeitete er am Institut für Elektrische Nachrichtentechnik bei Professor Hans Dieter Lüke, wo er 1984 promovierte. Während dieser Zeit knüpfte er erste Kontakte in die Automobilindustrie, um Mess- und Analyseverfahren zur Bestimmung der Geräuschqualität vergleichbar zum menschlichen Gehör zu entwickeln. Aus der Kooperation der RWTH mit der IHK, der Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer (AGIT) und der Sparkasse Aachen erfolgte 1986 die Gründung der HEAD acoustics GmbH, die heute mit über 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 50 Millionen Euro Umsatz weltweit aktiv ist.