Würselen

Wie jetzt schon auf einer Verkehrsinsel in der Nordstraße erprobt, soll die bisherige Bepflanzung im öffentlichen Bereich sukzessive durch Staudenbeete ersetzt werden. Anstelle von Bodendeckern sollen langfristig im Stadtgebiet Stauden und Gräser wachsen. Die pflegeleichten Stauden blühen mehrjährig und stellen einen erheblichen ökologischen Gewinn für Insekten und Vögel dar, da sie Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung bieten. „Wir werden versuchen, nun vereinzelt solche Staudenbeete anzulegen“, so Arnd Stolten, Fachdienstleiter der Kommunalen Dienstleistungsbetriebe Würselen,

„leider ist die Anpflanzung im ersten Jahr wesentlich kostenintensiver, als die übliche saisonale Bepflanzung, gleichzeitig ist sie aber ökologisch sehr gehaltvoll und auf Dauer keinesfalls teurer.“ Im Falle der Nordstraße bedankt sich die Stadt Würselen ausdrücklich bei einer großzügigen Würselener Bürgerin, die die Pflanzen aus ihrem privaten Garten gespendet hat und gerne für eine öffentliche Fläche zur Verfügung stellen wollte. Noch sind die Stauden klein, mit zunehmendem Sonnenschein werden sie dann ein blühendes und natürliches Bild bieten. Nach dem Abblühen bleiben die Blütenstände übrigens stehen. Während Hummeln, Bienen und Schmetterlinge im Sommer auf Blütenpollen und Nektar angewiesen sind, ernähren sich viele Vogelarten im Herbst und Winter von den Sämereien der verblühten Pflanzen und Insekten finden in den hohlen Stängeln ein Winterquartier.
Zur weiteren Förderung von ökologischem Lebensraum soll hinter dem Rathaus eine mehrjährige Blühwiese angelegt werden. Diese wird nur zweimal jährlich gemäht, ansonsten bleibt die Fläche größtenteils sich selber überlassen – und zwar aus gutem Grund. Diese wichtige Pflegemaßnahme bietet Insekten Lebensraum, sorgt dafür, dass kurzlebige Arten länger leben und fördert zugleich die Selbstaussaat der einjährigen Blumen.