FH Aachen

Eine praktikable Lösung für ein komplexes Problem aus der Berufspraxis zu finden -  darum geht es bei pro8. Der Wettbewerb, an dem Studierende der Bachelorstudiengänge Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen des Fachbereichs 8 der FH Aachen teilgenommen haben, fand jetzt zum zwölften Mal statt. In diesem Jahr gab es erstmals eine zweite Pro8-Woche. Im Februar war die ostbelgische Firma Mockel Projektpartner, die im Bereich Präzisionsmechanik tätig ist.

Über 100 FH-Studierende sowie 15 Schülerinnen und Schüler von insgesamt sieben Schulen machten am Wettbewerb mit. Sie hatten eine Woche Zeit, eine Aufgabe aus der Unternehmenspraxis zu bearbeiten. Aufgabensteller war die Firma Hille Engineering GmbH & Co. KG aus Roetgen. Das Unternehmen entwickelt seit 30 Jahren erfolgreich innovative Maschinen, Produktionsanlagen und Werkzeuge für Leichtbauanwendungen aus faserverstärkten Kunststoffen und die Fertigung technischer Textilien. Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, zeigte sich jedes Jahr erneut tief beeindruckt von den Ergebnissen, die aus der Projektwoche hervorgehen. „Die Teams schaffen es, ein Problem aus der Industrie, das dort seit Jahren besteht, binnen einer Woche konzentrierter Projektarbeit zu lösen“, lobte er die Teilnehmenden.

Bei der vom Unternehmen gestellten Aufgabe „automatisches Verbinden von Glas- und Kohlefasersträngen“ sollten die Studierenden in verschiedenen Arbeitsschritten der maschinellen Fertigung unterschiedliche Kunststofffasern miteinander verbinden. Dabei mussten gelegentlich Fasern manuell gewechselt oder neu verknüpft werden. „Diesen manuellen Arbeitsschritt durch einen mechanischen zu ersetzen, war die Aufgabe der Teilnehmer des Projekts“, so Prof. Dr. Martina Klocke, Prodekanin des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik. Im Rahmen von zehnminütigen Expertengesprächen hatten die Studierenden die Möglichkeit, die Unternehmensvertreter zu weiteren Anforderungen zu befragen, die bei der Konzeption zu berücksichtigen waren.

„Neben Fachwissen und Erfindergeist kommt es bei pro8 auch auf eine weitere wichtige Kompetenz an: die Teamfähigkeit“, sagt Prof. Dr. Martina Klocke, die das Projekt vor zehn Jahren mit aus der Taufe gehoben hat. Bei pro8 lernen die Studierenden, ergebnisorientiert in der Gruppe zusammenzuarbeiten. Dazu gehört auch, die Arbeitsergebnisse vorzustellen. Diese Präsentationen bereiten die Studierenden darauf vor, sich auch im Berufsleben überzeugend zu präsentieren. Unterstützt wurden sie dabei auch von Studierenden der Katho NRW. Die Kooperation mit der Hochschule besteht bereits seit Beginn des Projektes. Studierende beider Hochschulen schätzen den überfachlichen Austausch miteinander.

Am Ende konnte die Studierendengruppe „Fiberbinder“ sowie die Schülergruppe „kryopol“ mit Ihrem Konzept bei der Publikumsabstimmung überzeugen. Durch den Gewinn des Wettbewerbs erhalten die Studierenden die Chance, die Firma Hille Engineering an ihrem Firmensitz zu besuchen und noch näher kennenzulernen.