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GRÜNER Ratsantrag fordert, die nachhaltige Cradle-to-Cradle-Strategie bei städtischen Bauprojekten umzusetzen. Nicht von der Wiege bis zur Bahre, sondern von der Wiege bis zur Wiege: Das ist die Idee von „Cradle to Cradle“ (engl.: Wiege), einem Prinzip, bei dem es um  einen möglichst geschlossenen Rohstoffkreislauf geht. Insbesondere im Baubereich wird immer öfter versucht, Projekte an dieser Leitidee auszurichten und entweder wiederzuverwertende oder biologisch abbaubare Materialien einzusetzen. Die Aachener GRÜNEN fordern in einem Ratsantrag, das Cradle-to-Cradle-Konzept (C2C) auch in Aachen systematisch einzuführen und geeignete Projekte dafür zu identifizieren.

„Das C2C-Prinzip ist im Baubereich grundsätzlich überall anwendbar“, erklärt Hermann Pilgram, GRÜNER Ratsherr und Ideengeber des Antrags. „Voraussetzung ist, dass die Bauprodukte chemisch und toxikologisch unbedenklich und recyclingfähig sind. Außerdem sollten Nachweise über Energiebilanz, die verbrauchte Wassermenge und -qualität sowie die Einhaltung sozialer Kriterien bei den Herstellungsprozessen erbracht werden. C2C ist ein Beitrag zum Klimaschutz und erhält Ressourcen. Nichttoxische, gesunde Baustoffe verbessern darüber hinaus das Wohlbefinden der Gebäudenutzer*innen und vermeiden das weit verbreitete Sick-Building-Syndrom.“

Ein Blick in die Niederlande zeigt, wie es funktioniert. So wurde das neue Gebäude der Stadtverwaltung Venlo nach dem C2C-Prinzip realisiert: https://c2cvenlo.nl/de/stadtverwaltung-venlo/.

Anwendbar auf viele Bereiche

Außerdem hat die Region hat als erste weltweit das Cradle-to-Cradle-Prinzip auch für andere Bereiche als Leitlinie übernommen. Zum Beispiel bei der Genehmigung von privatwirtschaftlichen und unternehmerischen (Um)Bauarbeiten, oder auch, indem über das Prinzip bereits in Schulen informiert wird. So möchte man das zugrunde liegende nachhaltige Denken bereits in jüngeren Generationen verankern.

„Bei der Umsetzung einer C2C-Strategie kann die Verwaltung vorhandenes Know-how aus den Hochschulen und Unternehmen der Region nutzen. Dort gibt es intelligente Konzepte zur Kreislaufwirtschaft im Bausektor, beispielsweise schon bei Planung und Bau mit BIM (Building Information Modeling) Daten für ein mögliches Recycling von Bauwerken zu erfassen“, so Pilgram.

Weiterführende Informationen:
Grundsätzliches zu Cradle-to-cradle: https://c2c-ev.de/
Präsentation von Dr. Peter Mösle, Drees&Sommer, im Betriebsausschuss Gebäudemanagement Stadt Aachen am 27.11.2018: http://ratsinfo.aachen.de/bi/___tmp/tmp/45081036796228058/796228058/00328786/86-Anlagen/01/181127_Aachen_Freigabe.pdf