Alles rund um Aachen

Stadtteilkonferenz Westparkviertel beeindruckt von der Arbeit der Grundschüler*innen. Ungewöhnlich für einen Grundschulkurs für acht- bis zehnjährige Jungen und Mädchen ist das Thema Architektur und Städtebau. Zusammen mit der Jugendkunstschule in der Bleiberger Fabrik und dem Architekturhistoriker und Verleger Björn Schötten haben sich 20 Kinder der Katholischen Grundschule Hanbruch im letzten halben Jahr mit dem Westparkviertel in Aachen beschäftigt. Die Ergebnisse wurden am 18. Februar in der Stadtteilkonferenz Westparkviertel von der Gruppe in einem kleinen Film vorgestellt.

Seit Beginn des Schuljahres im September 2018 stand jeden Montag Nachmittag das Thema Stadterkundung auf dem Stundenplan. Ausgerüstet mit iPads und der App »stadtsache« ging es in Kleingruppen auf Entdeckungstour in der näheren und weiteren Umgebung der Grundschule in der Hanbrucher Straße. Das historisch vielfältige Westparkviertel war der ideale Lernraum. Mittelalterliche Stadttürme, die älteste in Betrieb befindliche Kirchenglocke Deutschlands, Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges: Es gab viel zu entdecken.

Bei einem Spaziergang trafen die Schülerinnen und Schüler auf Geografen von der RWTH, die die Bedeutung der Grünfinger für die Luftqualität der Innenstadt erläuterten. Ein anderer Spaziergang führte die Kinder ins Altenheim St. Elisabeth, wo sie zusammen mit alten Menschen aus dem Westparkviertel kleine Interviews zum Thema »Früher, als wir Alten jung waren« führten.

Die vielfältigen Eindrücke der verschiedenen Stadterkundungen wurden in zwei Projekten von den Schülerinnen und Schülern künstlerisch verarbeitet. Im ersten Projekt wurden Kurs-T-Shirts gedruckt: auf Gully-Deckeln im Westpark. Das zweite Projekt entstand zusammen mit der Künstlerin Angela Alvarez von der Bleiberger Fabrik. Die Schülerinnen und Schüler konnten gemeinsam mit ihr die neuentdeckten Lieblingsorte zu einer zwei Meter hohen Skulptur verarbeitet, die einen ideellen Wegweiser durchs Viertel darstellt. Die Skulptur wurde zum Ende des Halbjahres den Mitschülerinnen  und Mitschüler präsentiert und in der Pausenhalle der KGS Hanbruch aufgestellt.

Zum 2. Schulhalbjahr konnten sich weitere 20 Mädchen und Jungen auf den Kurs freuen. Es gibt in dieser Schuljahreshälfte eine Neuauflage.

Ein so ungewöhnliches Projekt kann nur durch motivierte Projektpartner realisiert werden. Die Katholische Grundschule Hanbruch mit ihrer Offenen Ganztagesschule, in deren Rahmen das Projekt stattfindet sind hier ebenso zu nennen wie die Bleiberger Fabrik, die die Koordination übernimmt und die Finanzierung über das Projekt »Künstler öffnen Welten« ermöglicht. Ohne die Mithilfe des Altenheimes St. Elisabeth hätte der Kontakt zu den Bewohnern des Viertels nicht so einen kreativen Rahmen.