Alles rund um Aachen
Das Amt für Altenarbeit hatte in Kooperation mit dem Deutschen Netzwerk Senioren ohne Grenzen zum Thema „Demenz – Schrecken des Alters? – Strategien gegen die Angst“ ins Senioren- und Betreuungszentrum der StädteRegion Aachen nach Eschweiler eingeladen. Über hundert Teilnehmer nahmen an der hochkarätig besetzten Fachkonferenz teil.

Im ersten Referat stellte Alfred Wilbertz, Neuropsychologe am Haus Cadenbach, „Altern als natürlichen Prozess“ dar. Defizite zu akzeptieren, aber auch Kompetenzen und Chancen zu erkennen, sei Aufgabe aktiven Älterwerdens, ist Wilbertz überzeugt. Im zweiten Teil seiner Ausführungen informierte der erfahrene Psychologe über die vielfältigen Formen der Demenz, deren Auswirkungen und mögliche Therapien, die schon bei den ersten Symptomen einsetzen sollte. Keine falsche Hoffnung auf Heilung, aber auch kein passives Hinnehmen, sondern eine frühzeitige differenzierte Diagnose sei das Gebot.

Ein heiteres Zwischenspiel lieferte das Seniorentheater Jülich: 80- bis 90jährige Schauspieler/innen, mit einem zum Thema passenden Schwank voller Situationskomik.

„Strategien gegen die Angst“ vermittelte Diplom-Psychologin Evelyn Rolle. Angst sei nicht zuletzt ein Schutzmechanismus, doch diffuse und unbegründete Ängste schwächen und machen krank. Zuvor hatten die Organisatoren der Konferenz im Rollenspiel die unterschiedlichen Verdrängungsmechanismen auf die Bühne gebracht. Das Publikum nahm die kabarettistische Auflockerung dankbar an und spendete reichlich Applaus.

Schließlich hieß es: „Was tun, wenn doch…! Lotta Hülsmeyer, Ärztin im Demenz-Netzwerk StädteRegion und Claudia Liepertz, Fachbereichsleiterin Pflege und Betreuung bei der Arbeiterwohlfahrt Aachen –Land, gaben aus medizinischer sowie pflegerechtlicher Perspektive eine Fülle von Informationen über Hilfsangebote und Anlaufstellen für Ratsuchende.

Unter der einfühlsamen Moderation von Veronika Schönhofer-Nellessen, Leiterin der Service-Stelle Hospiz, gelang es, den Spannungsbogen und die Konzentration über drei Stunden bis zur letzten Minute zu erhalten.

Die Organisatoren zogen unisono ein positives Fazit. Sie hatten sich bewusst an alle „Gesunden“ gewandt, die Demenz als Geißel unserer Zeit empfinden und häufig die Krankheit tabuisieren oder verdrängen. Ziel der Konferenz war es, der unterschwelligen Angst vor der Erkrankung entgegenzuwirken.