Veranstaltungen

Der Essener Fotograf Andreas Teichmann zeigt vom 17. Februar bis zum 8. März in der Nadelfabrik am Reichsweg 30 seine Ausstellung „Durch Deutschland. Eine Wanderung in 50 Tagen von Aachen nach Zittau". Reisefotografie ist hip. Ganze Heerscharen posten ihre Impressionen von unterwegs. Eine neue Sorte Touristen wählt ihre Destination vor allem danach, ob eine Gegend im Netz cool aussieht. Andreas Teichmann ist entsprechend ebenfalls auf Reisen gegangen, aber anders – sieben Wochen zu Fuß von Aachen nach Zittau, im Gepäck eine sperrige Großformat-Kamera. Dabei entstanden sehr eindrucksvolle Fotografien über den Zustand der Republik, manchmal komponiert wie klassische Landschaftsmalerei.

„Verstehen und verstanden werden – das ist Heimat", sagt Andreas Teichmann nach seiner Wanderung durch Deutschland. Und genau in diesem Sinne nutzte er seine „entschleunigende" Fortbewegung, um Zeit zu finden, den Menschen einfach wieder einmal zuzuhören und ihren Geschichten festzuhalten. Teichmann hat so eine Geburtstagsfeier zwischen Schrott-Containern angetroffen, kurdische Kioskbesitzer mit Sieben-Tage-Woche, katholische Täuflinge, schwule Heiratswillige, vietnamesische Wahl-Dresdner und repatriierte DDR-Flüchtlinge. Deutschland, ein Wimmelbild.

Die Ausstellung in der Nadelfabrik, die in Kooperation mit dem städtischen Kulturbetrieb stattfindet, wird am Sonntag, 17. Februar, um 15 Uhr offiziell eröffnet. Die Einführung übernimmt der freie Journalist und Buchautor Bernd Müllender. Der Chor „Öcher Quinten" begleitet die Eröffnung musikalisch.