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StädteRegion Aachen. „I did it my way", mit der bekannten Liedzeile des Welthits von Frank Sinatra brachte der Allgemeiner Vertreter Axel Hartmann jetzt seinen erfolgreichen beruflichen Werdegangs auf den Punkt. Er ist immer konsequent seinen Weg gegangen und hat es auf seine Art und Weise getan. Kompetenz und Können bescheinigte ihm der erste Festredner, Städteregionsrat Helmut Etschenberg. Seinen würdigen und wertschätzenden Abschied feierte Hartmann im Zinkhütter Hof; ein Ort in seiner Heimatstadt Stolberg, an dem er schon als Kind etliche spannende Stunden in den historischen Mauern verbracht hat. Rund 240 Gäste aus Politik und Verwaltung, aber auch Mitarbeiter, Freunde und seine Familie waren gekommen, um ihm für den kommenden Lebensabschnitt viel Glück und beste Gesundheit zu wünschen.

Bild (Andreas Herrmann)

Auch ein langer Weg findet einmal ein Ende: Der Allgemeine Vertreter Axel Hartmann ist jetzt in Stolberg nach fast 50 Dienstjahren von vielen Weggefährten verabschiedet worden

Vier Festredner hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Karriere des Axel Hartmann aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beschreiben. Und dass diese bis zur Spitze der Behördenleitung reichte, war auch ein Verdienst von (noch) Städteregionsrat Helmut Etschenberg, der erst vor fünf Tagen seinen Abschied feierte. „Ich habe Axel Hartmann schon in den Siebzigern zu mir ins Hauptamt geholt." Dem seinerzeitigen Leiter des Amtes war er eigentlich zu ‚frech', aber Etschenberg schätze schon damals die klare Meinung und geradlinige Haltung des noch sehr jungen Kreisinspektors, der schon mit 16 Jahren bei der damaligen Kreisverwaltung angefangen hat. Inzwischen steht Hartmann kurz vor Vollendung seines 65. Lebensjahres und blickt auf eine bewegte Zeit zurück: „Ich erinnere mich noch an eine Wahlvorbereitung, anlässlich der ich erstmals die aufkommende Informationstechnologie im Haus eingeführt habe. Es lief nicht alles reibungslos und mein Vorgesetzter wollte damals alles zusätzlich von Hand machen, aber am Ende war die automatisierte Datenverarbeitung schneller und damit hatte ich bei ihm einen Stein im Brett."

Ulla Thönnissen, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Städteregionstag, würdigte den Hardrock-Fan und Action-Film-Liebhaber Hartmann auf besondere Art. „Axel, hättest Du gedacht, dass Du noch vor Keith Richards in den Ruhestand gehen würdest? ", fragte sie lachend, bevor Sie die wichtigsten Stationen des Berufslebens anhand einer Kinofilm-Zeitreise Revue passieren ließ. Sie erinnerte auch daran, dass er seine Frau Inge vor über 40 Jahren in Woffelsbach kennenlernte, wo beide damals als DLRG-Schwimmer ehrenamtlich tätig waren. Die beiden haben inzwischen 3 erwachsene Kinder und wenn alles nach Plan läuft, wird Hartmann im Januar Großvater einer Enkelin. „Axel Hartmann hatte stets auch genügend Zeit für die Familie, was nur mit einem hohen Maß an Organisationtalent und Disziplin möglich ist", so Thönnissen.

Neben der Einführung der Datenverarbeitung und der weitsichtigen Gründung einer Stabstelle für Digitalisierung war Hartmann für sein Wirken als Personaldezernent allen Mitarbeitern im Hause bekannt. Für sein Engagement bei der Nachwuchsförderung gab Personalratsmitglied Brigitte Alaerds-Zolke der Jugend- und Auszubildendenvertretung eine Stimme. „Sie haben die Auszubildenden immer auf besondere Weise gefördert, aber auch den Rahmen für einen sehr hohen Standard bei den Fortbildungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesteckt", führte Alaerds-Zolke aus. In seinen Worten betonte auch der Allgemeinen Vertreter des Kreises Euskirchen, Manfred Poth, die wichtigsten Attribute der Zusammenarbeit: „Vertrauen, Verlässlichkeit und interkommunale Zusammenarbeit hast du immer gelebt und dafür auch so manchen Abend geopfert"!  

Hartmann selbst blickte auch noch einmal auf seine Aufgaben in der Verwaltung und in diversen Gremien zurück und hob seinen Einsatz für die erfolgreiche regioiT hervor sowie seine Verhandlungserfolge im Zusammenhang mit dem Masterplan des Rhein-Maas-Klinikums. Er sprach gezielt das gute Verhältnis zum Landschaftsverband Rheinland an, zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und zum Studieninstitut, bevor er sich mit einigen Wünschen an die Entscheider der Zukunft wandte: „Verwaltung und Politik muss es gelingen, die umgreifende Staatsverdrossenheit in der Bevölkerung zu stoppen. Wir brauchen mehr Gemeinsamkeit, um die Demokratie nicht zu gefährden. Nicht-öffentliche Informationen müssen in Zukunft auch nicht-öffentlich bleiben. Verlorengegangenes Vertrauen muss wieder aufgebaut und der Datenschutz wieder gestärkt werden. Aktuell nehme ich wahr, dass die Datenschutzregularien strenger werden, der Umgang damit ist aber zunehmend laissez-faire. Wistle-Blower werden gehuldigt und die anderen an den Pranger stellt!" Der Verwaltung gab er mit auf den Weg, in einer verständlichen Sprache mit den Menschen zu kommunizieren.

Abschließend bedankte er sich besonders bei seinen polnischen Freunden aus der Partnerkreis Jelenia Góra, den Dezernentenkollegen, seinen Amtsleitern, seiner Familie und den Gästen. Dem künftigen Städteregionsrat, Dr. Tim Grüttemeier, übergab er imaginär sein Dezernat für Zentrale Dienste, Kommunalaufsicht und Controlling: „Du wirst sehen, lieber Tim (Grüttemeier), mit dieser Mannschaft macht es Spaß, zusammenzuarbeiten."

Alsdann fiel – so heißt es im Lied „my way" – „der letzte Vorhang" und alle gingen mit dem Ohrwurm nach Hause, der vom Saxophonisten Danh-Thai und seinem Kollegen Daniel Koegel am Flügel perfekt interpretiert wurde.

Lebenslauf:

Axel Hartmann kam schon im Jahr 1970 zur ehemaligen Kreisverwaltung Aachen. Nach der Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst war er erst im Hauptamt, bei der Kommunalaufsicht und dem damaligen Amt für Zivilschutz tätig, ehe er 1986 Büroleitender Beamter des Gesundheitsamtes wurde. Nach Aufgaben als Amtsleiter im Jugendamt und Hauptamt wurde er im Jahr 1995 Dezernent der Kreisverwaltung. Hartmann wurde in der ersten Sitzung des neuen Städteregionstages am 29.10.2009 einstimmig zum Allgemeinen Vertreter des Städteregionsrates gewählt. In sein Dezernat fielen zuletzt die Ämter „Zentrale Dienste", „Prüfung und Beratung", „Kommunalaufsicht und Wahlen", Wirtschaftliche Beteiligungen und Zentrales Controlling sowie die neue Stabsstelle Digitalisierung und E-Government. Viele Jahre hatte er zudem den Bereich Finanzen in seiner Zuständigkeit

Privat ist er ein Familienmensch und in seiner freien Zeit versteht er sich als reislustiger Europäer, der gerne zum Bergwandern geht oder zur Entspannung ein paar Tage an die See fährt (De Haan an Belgiens Küste).. Sein weiteres Hobby ist die Kultur. Das heißt konkret, er besucht so oft wie möglich mit seiner Familie Theater, Kabarett, Konzerte und Musicals, aber auch Ausstellungen und Museen. Auch leckeres Essen und ein gutes Glas Wein oder Bier gehören für ihn zur „Kultur". Hartmann ist verheiratet und hat drei Kinder.