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Er gilt als Namensgeber der „Stadt der Jungenspiele“ und prägte diese nicht nur in seiner dienstlichen Laufbahn als Stadtdirektor maßgeblich: Albert Cramer vollendet am 9. November sein 90. Lebensjahr. 1928 wurde er in Froitzheim bei Düren geboren. 1951 heiratete er seine Ehefrau Marianne, mit der er zwei Kinder hat, die ihnen wiederum Enkelkinder „schenkten“. Seine berufliche Karriere startete Albert Cramer am 1. April 1944 bei der Stadt Düren mit einer klassischen Verwaltungsausbildung, bei der er nach erfolgreichem Abschluss unmittelbar in das Angestelltenverhältnis übernommen wurde. 1956 wurde er „verbeamtet“ und zum Stadtsekretär ernannt.

Foto: Pressestelle Stadt Würselen

Am 20. Februar 1957 erlangte er das kommunale Verwaltungsdiplom an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Köln. Zum 1. November 1958 wechselte er in das Amt Lüdenscheid, in dem er zunächst Leiter des dortigen Rechnungsprüfungsamtes, später Amtskämmerer, 1963 zum Beigeordneten bestellt und 1967 Behördenleiter wurde. Am 1. Januar 1969 wechselte er als Kreiskämmerer zum Kreis Altena, wurde aber schon mit Wirkung des 1. April 1969 zum Stadtdirektor der Stadt Würselen bestellt.
Mit diesem Amt kamen große Aufgaben auf Albert Cramer zu. Die erste war die kommunale Neugliederung am 1. Januar 1972, bei der die bis dahin eigenständigen Gemeinden Bardenberg, Broichweiden und Würselen zur neuen gemeinsamen Stadt Würselen wurden. In diesem Zusammenhang stellte er die Frage nach einem Alleinstellungsmerkmal für Würselen und hatte damals schon einen wichtigen Aspekt des Stadtmarketings im Blick. Schnell kam man auf das traditionsreiche Maibrauchtum zurück und der Name „Würselen – Stadt der Jungenspiele“ war geboren.
Wegen seiner besonderen Verdienste um die Stadt Würselen wurde ihm am 27. September 1988 der Ehrenring der Stadt Würselen verliehen. Außerdem wurden ihm die Bundesverdienstkreuze 1. und 2. Klasse zuerkannt. Er gehörte in seiner Amtszeit dem Präsidium des nordrhein-westfälischen Städte-und Gemeindebundes als Vizepräsident an. Außerdem gehörte er dem Gesamtvorstand der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände und dem Hauptausschuss der deutschen Sektion des Rates der Gemeinden Europas und deren Delegiertenversammlung an.
Mit Albert Cramer erhielt die Stadt Würselen ihr neues Rathaus auf dem Morlaixplatz, das am 24. April 1986 den Betrieb aufnahm.
Mit Ablauf des 31. März 1989 trat er in den Ruhestand. Doch für den versierten Verwaltungsfachmann wurde dies zunächst ein „Un-Ruhestand“, da er auf Beschluss des Rates zehn Jahre lang als Geschäftsführer der Flugplatz Aachen-Merzbrück und nach der gesamtdeutschen Wende drei Jahre lang Würselens Partnerstadt Hildburghausen in Thüringen bei dem Neuaufbau der dortigen Verwaltung beriet.
Am 9. November diesen Jahres wird Albert Cramer 90 Jahre. Zu einer Geburtstagsmatinee lädt er am Samstag, 10. November, zwischen 11 Uhr und 14 Uhr in das „Alte Rathaus“, Kaiserstraße 36, ein, dort wo er 1969 erstmals sein Dienstzimmer hatte.