Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Vielleicht geht diese Windschutzscheibe schon bald in Serienfertigung: Ein kleiner Tipp mit dem Finger führt dazu, dass sich die Scheibe selbstständig verdunkelt und die herkömmliche Sonnenblende ersetzt. Dass war nur eine von vielen technischen Neuerungen, die jetzt bei der Besichtigung des Saint-Gobain Sekurit Werkes in Herzogenrath bestaunt werden konnten.

Dass die Unternehmen in der StädteRegion Aachen großes Interesse an Innovation und Fortschritt haben, wurde durch die große Resonanz deutlich. Bereits nach kurzer Zeit waren alle 40 Plätze der von der StädteRegion Aachen organisierten Veranstaltung belegt, die Interessentenzahl ging dabei weit über die Kapazitäten hinaus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen in der Region erhielten an diesem Abend einen Einblick in die Zusammenarbeit von Saint-Gobain Sekurit mit dem Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen (ika). Zudem konnten sie den digitalen Wandel im Werk Herzogenrath hautnah erleben. Neben der Besichtigung standen auch Vorträge auf dem Programm.

„Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel für die Zukunft", stellte Städteregionsrat Helmut Etschenberg zu Beginn fest. „Saint-Gobain ist ein hervorragendes Beispiel, wie die Industrie trotz Herausforderungen in die Zukunft geführt werden kann und wie man die regionale Hoch-schullandschaft für den wirtschaftlichen Wandel nutzt." Eine der Her-ausforderungen ist auch, den Weg zum digitalen Fortschritt gemeinsam mit den Mitarbeitern zu gehen. Dr. Ingo von der Weiden, Technischer Direktor bei Saint-Gobain Sekurit Deutschland, ging in seinem Vortrag über den digitalen Wandel in seiner Firma deshalb auch auf die „Academy 4.0" ein. Dort werden die Mitarbeiter unternehmensintern regelmäßig im Umgang mit digitalen Neuerungen geschult.

Bei der anschließenden Führung durch das Werk erhielten die Teilneh-merinnen und Teilnehmer einen Einblick in die einzelnen

Produktionsschritte bei der Herstellung von Autoglas. So konnten sie sich einen Eindruck davon machen, wie man Innovation und Digitalisierung in die Fertigung einbringen kann. Und auch die Produkte werden innovativer. Das zeigten Dr. Andreas Roderburg von Saint-Gobain und Jörg Küfen vom ika in ihrem Vortrag über die Kooperation von Saint-Gobain Sekurit mit der RWTH Aachen bei der Entwicklung von intelligenter Autoverglasung. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Windschutzscheiben, in die Berührungs-, Licht- und Wassersensoren, Kameras, Antennen und verschiedene Anzeigen inte-griert werden. Diese ermöglichen viele Neuerungen und verbessern Funktionen, die vorher in anderer Form vorhanden waren. Ein Beispiel dafür ist die im Glas integrierte Sonnenblende: Durch Berührung der Scheibe kann diese im oberen Teil ihre Transparenz verringern und so eine herkömmliche Sonnenblende ersetzen.

Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die intelligente Autoverglasung an zwei Autos selbst zu erleben und zu testen. Außerdem bestand die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. Das wurde von vielen Anwesenden gerne genutzt, sodass am Ende alle mit wertvollen Eindrücken nach Hause gingen. Den hohen Stellenwert, den die Region als Industriestandort hat, zeigte die Anwesenheit der Bürgermeister aus Alsdorf, Stolberg, Herzogenrath und Würselen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Stabstelle für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Europa der StädteRegion Aachen in Zusammenarbeit mit Saint-Gobain und dem regionalen Projekt ScienceLink. Projektleiter Gerrit Pohlmann und Wirtschaftsförderer Jan Pontzen zeigten sich ebenfalls erfreut ob der Signalwirkung der Veranstaltung: „Saint-Gobain hat sich heute als strahlendes Beispiel regionaler Vernetzung präsentiert. Ein Global-Player der so fest in der Region verwurzelt ist und in einem so hohen Maße von den Möglichkeiten am Wirtschaftsstandort profitiert, ist in dieser Form sicherlich einmalig in Deutschland. Wir hoffen das dieses Beispiel Praxis macht und auch andere Unternehmen zukünftig noch stärker in den Standort StädteRegion Aachen investieren um die starke technologieorientierte Wissensbasis der Region auch für das eigene Unternehmen nutzbar zu machen."