Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Allzeit bereit! Es gibt keine treffendere Formulierung als diesen alten Pfandfindergruß, um das Wirken von Kreisbrandmeister Bernd Hollands zu umschreiben. Was die Jüngeren heutzutage als 24/7 bezeichnen, war für ihn Normalität. Feierabend kannte er nicht und „wenn er das Gebiet der Städteregion verlassen hat, dann hat er mich stets per Kurznachricht in Kenntnis gesetzt", würdigte sein Stellvertreter, Jürgen Förster aus Simmerath, die gewissenhafte Arbeit des 59-jährigen.

Foto: Andreas Herrmann

Bernd Hollands (re.) geht zum 12. Oktober in den verdienten Ruhestand. Thomas Sprank wird neuer Kreisbrandmeister der StädteRegion Aachen.

Für seine mannigfaltigen Verdienste zum Wohle der Menschen in der Region hat Städteregionsrat Etschenberg dem engagierten Brandschutzexperten deshalb die goldene Ehrennadel verliehen. Die höchste Auszeichnung der StädteRegion Aachen haben bis dato nur wenige Persönlichkeiten erhalten. Sein Nachfolger wird Thomas Sprank. Der zweifache Familienvater wohnt mit seiner Familie in Herzogenrath und ist schon seit 5 Jahren bei der StädteRegion Aachen im Brandschutz tätig.

Kompetent, besonnen, gewissenhaft, konzentriert und vor allem emphatisch, so umschrieben die Festredner den ausscheidenden Kreisbrandmeister. Den Auftakt machte der Inspekteur für Bevölkerungs- und Feuerschutz, Helmut Probst, als Vertreter der Bezirksregierung Köln und des Innenministeriums NRW. Seinen Worten schloss sich Bezirksbrandmeister Heinz-Peter Brandenberg inhaltlich an. „Hollands hat seine Aufgaben besonders gut erledigt, weil er sie stets mit Leib und Seele gemacht hat", so Brandenberg.

Das Feuerwehrehrenzeichen der Sonderstufe erhielt Hollands von den Vorstandmitgliedern des Feuerwehrverbandes Kreis Aachen e.V. und den Leitern der Feuerwehren. Eine besondere Überraschung war für ihn das THW Ehrenzeichen in Gold mit Kranz, das der Kreisbeauftragte Thomas Johnen im Auftrag seines Präsidenten verleihen durfte. Als Festredner und aktueller Vorsitzender der Bürgermeisterkonferenz fand Bürgermeister Arno Nelles wertschätzende Worte für alle Einsatzkräfte, die ihren Beruf als Berufung empfinden und wegen häufiger Einsätze nur selten zu Hause sind. Dabei hob er besonders die Rolle der Lebenspartner hervor. „Nur mit Rückendeckung der Familie ist solch eine intensive Aufgabe überhaupt leistbar", so Nelles.

Sprank und Hollands ließen keinen Zweifel daran, dass die Übergabe des verantwortungsvollen Amtes reibungslos verlaufen wird. So traten sie auch gemeinsam ans Mikrofon. Der Ausscheidende, um sich für die konstruktive Zusammenarbeit zu bedanken und der Neue, um für eine Fortsetzung der guten Arbeit zu werben. Sprank: „Wir müssen die Gefahrenabwehr gemeinsam gestalten, um auch künftig grenzüberschreitend erfolgreich handeln zu können."

Im Laufe der Feierstunde wurde dann so manche Anekdote „ausgepackt". Etschenberg bezeichnete Bernd Hollands „als Herr der Betten" und erinnerte damit schmunzelnd an die Flüchtlingskrise, die „unsere Kapazitäten an der ein oder anderen Stelle an ihre Grenzen gebracht hat". „Besonders während dieser Zeit habe ich den unschätzbaren Wert eines perfekt vernetzten Kreisbrandmeisters kennengelernt. Wenn keiner mehr in der Lage war, Waschräume auszustatten, Betten zu beschaffen oder Unterbringungsmöglichkeiten nutzbar zu machen – Bernd Hollands hatte immer noch ein Ass im Ärmel", blickte der Städteregionsrat zurück

Zahlreiche Vertreter der Hilfsorganisationen DRK, JUH, MHD und DLRG, des Rettungsdienstes, der Notfallseelsorge, der Landes- und Bundespolizei, der Bundeswehr, Mitarbeiter aus dem EMRIC-Büro, die Mitglieder des Städteregionstages und die Repräsentanten der Feuerwehren aus den Niederlanden und Belgien sowie des Regierungsbezirks: Alle nutzten die gesellige Atmosphäre, um Hollands zu verabschieden und „Tom" Sprank Glück sowie ein gutes Händchen für seine neue Aufgabe zu wünschen.

Mit Vollendung des 60. Lebensjahres, am 12. Oktober, scheidet Bernd Hollands endgültig aus dem Dienst der StädteRegion Aachen aus. So bescheiden und selbstlos sein Handeln war, so kurz und prägnant waren dann auch die letzten Worte seiner Abschiedsrede: „Tschüss, es war mir eine Ehre!", sagte er und tauchte ab in die Menge der anwesenden Gäste und Gratulanten.

Der zuständige Dezernent  für Finanzen, Sicherheit und Ordnung, Gregor Jansen, hat die Veranstaltung moderiert. Die musikalische Unterhaltung gestaltete die Til Schneider Band und für den passenden Rahmen sorgte das „Amt für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz".