Alles rund um Aachen
90 % der Aachener begrüßen Bürgerentscheid

92 % der Aachener Bürger haben schon einmal etwas von der in Planung befindlichen Campusbahn gehört. Die verbleibenden acht Prozent, die noch nichts davon gehört haben, gehören überwiegend zur jüngeren Bevölkerung.
Und weiter: 55 % der Aachener stehen der Campusbahn zur Zeit eher positiv gegenüber, 32 % haben eher eine negative Einstellung und 13 % sind noch unentschlossen. Je älter die Bürger sind, umso negativer wird die Einstellung.

Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Telefonbefragung bei 506 Aachener Bürgern, die das Aachener Marktforschungsinstitut Maix zu Beginn des Jahres  - vom 2. bis 9. Januar - im Auftrag der Stadt Aachen durchgeführt hat. Ziel der Befragung sollte es laut Hans Poth, Leiter des Fachbereichs Presse und Marketing, sein, den Informationsstand und das Informationsbedürfnis der Aachener Bürger zum  tadtbahnprojekt zu ermitteln. Bekanntlich sind die Aachener Bürger am 10. März im Rahmen eines Bürgerentscheides aufgerufen, sich für oder gegen den Bau der Campusbahn auszusprechen. Weitere Ergebnisse der Bürgerbefragung: 54 % der befragten Aachener Bürger haben bereits Informationen über die Campusbahn gesehen, gehört oder gelesen. Tendenziell etwas besser informiert sind Männer und ältere Personen. Am besten informiert sind die Aachener über die Trassenführung. Die kennen etwa 50 % der Befragten, weitere 54 % sind ganz allgemein über die Kosten und die Finanzierung des Projektes informiert.

Die Zeitung ist bislang die zentrale Informationsquelle. Das gilt vor allem für ältere Personen. Danach folgt die Mund-zu-Mund-Propaganda über Freunde und Bekannte. Deutlich dahinter folgen Radio und Fernsehen. Von nachgeordneter Bedeutung sind bisher Internet oder soziale Netzwerke. Für jüngere Aachener sind sie allerdings eine jetzt schon gut genutzte Informationsquelle. 10 % der Befragten haben Informationsveranstaltungen besucht. Dennoch fühlten sich bisher lediglich 24 % gut über das Projekt informiert, über den Bürgerentscheid nur 22 %. Je jünger die Befragten sind, desto schlechter fühlen sie sich informiert. 72 % wünschen sich in den nächsten Wochen weitere Informationen. 90 % der Bürger begrüßen es, dass sie durch den Bürgerentscheid an der Entscheidungsfindung zur Stadtbahn beteiligt sind.

Auf die Frage nach den zukünftig präferierten Informationsquellen nennen die meisten Bürger wiederum die Zeitung. Insgesamt besteht aber der Wunsch nach einer breiten Streuung. An erster Stelle der gewünschten Informationsinhalte stehen Informationen zu den Kosten und der Finanzierung.

Den Bürgern wurden jeweils 5 Argumente Pro und Contra Stadtbahn vorgelesen, die sie bewerten sollten. 56 % waren der Meinung, dass  durch die Stadtbahn mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr gewonnen werden können und zudem eine stärkere Umweltorientierung damit einhergeht. 52 % sehen in der Stadtbahn eine langfristige Investition und Verbesserung der Infrastruktur für die Stadt Aachen. Für 51 % bedeutet die Stadtbahn eine Imageverbesserung des Technologiestandortes Aachen. Lediglich 36 % erwarten mehr Arbeitsplätze für  Aachen.

Auf der anderen Seite befürchten 75 % der befragten Bürger massive Verkehrsbeeinträchtigungen im Rahmen der Bauarbeiten für die  Stadtbahn. 54 % sehen ein unkalkulierbares finanzielles Risiko für die Stadt. 43 % beurteilen die Kosten für den Bau und 33 % die Kosten für den laufenden Betrieb als zu hoch.

Generell stimmen jüngere Aachener den Argumenten für eine Stadtbahn stärker zu.

Auf die abschließende Frage, ob man heute für oder gegen die Stadtbahn stimmen würde, entschied sich mit 41 % eine Mehrheit dafür. 30 % waren dagegen und ebenso viele noch nicht entschieden. Die jungen Bürger würden zu 56 % für die Campusbahn stimmen.

Man werde die Daten jetzt genau analysieren, sagte Hans Poth. Die Befragung gebe wichtige Hinweise für die zukünftige Informationsarbeit. Die Stadt werde sich darauf konzentrieren, objektiv zu informieren. Man werde dem Bedürfnis der Bürger auf mehr Information durch weitere Veranstaltungen, Ausstellungen, Plakate und eine Ausgabe der ,,stadtseiten", die am 24. Februar dem SuperSonntag beigelegt werde, nachkommen. Vom 1. bis 10. März werde man auf der Euregio-Wirtschaftsschau vertreten sein. Im Moment erhalte man die meisten Informationen auf www.campusbahn.de.

Poth weiter: ,,Wir werden jetzt aber keine Materialschlacht veranstalten. Wir werden uns eher zurückhalten. Uns ist an einer sachlichen und fairen Diskussion gelegen."