Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. In der StädteRegion Aachen sind seit Mitte Juni schon acht nachgewiesene Masernfälle aufgetreten. Die erkrankten Personen sind zwischen drei Monaten und 28 Jahre alt. Das Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen rät dringend dazu, den nächsten Arztbesuch zu nutzen, um fehlende Impfungen aufzufrischen. Es ist davon auszugehen, dass es noch mehr Krankheitsfälle geben wird.

„Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Sie sind hoch ansteckend. Fast jeder, der mit dem Virus in Berührung kommt und nicht geschützt ist, erkrankt. Schon ein kurzer Kontakt mit dem Masernvirus reicht aus", sagt Dr. Verena Bochat, Leiterin der Abteilung Infektionsschutz im Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen. Die Viren können das Immunsystem schwächen und schwere Komplikationen hervorrufen. Ohren, Lunge und das Gehirn können dauerhaft geschädigt werden. Es gibt immer wieder auch tödliche Verlaufsformen.

Wenn bei Fieber, Schnupfen, Bindehautentzündung, trockenem Husten und Lichtempfindlichkeit ein roter, fleckiger Ausschlag folgt, muss eine Masernerkrankung durch den Arzt abgeklärt werden. Schon bei Verdacht auf eine Masernerkrankung dürfen Gemeinschaftseinrichtungen, wie Schule, Kindergärten oder Ferienlager, nicht besucht werden.

Es gibt eine wirksame Schutzimpfung, die auch die Ständige Impfkommission empfiehlt. Alle Kinder sollen eine Kombinationsimpfung mit Masern, Mumps und Röteln im Alter von 11-14 Monaten erhalten und eine zweite Impfung im Alter von 15-23 Monaten. Nach zwei Impfungen ist ein ausreichender Impfschutz vorhanden.

Auch Erwachsene, die nach 1970 geboren sind, sollen gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft werden, wenn ein unklarer Impfstatus vorliegt oder sie nie oder nur einmal als Kind gegen Masern geimpft wurden. Ältere Personen haben Masern in der Regel durchgemacht und sind somit geschützt.

Durch den ständig ansteigenden Fernreise-Tourismus erkranken Reisende ohne ausreichenden Impfschutz häufig im Urlaub und bringen die Infektionskrankheit mit zurück in ihr Heimatland. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz haben. In Europa hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der Masernerkrankungen nahezu verdreifacht. Besonders betroffen sind Rumänien, Italien und die Ukraine. Aber auch in Nord-, Süd- und Mittelamerika ist in diesem Jahr die Zahl der Masernerkrankungen im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen. Daher sollte der Masernimpfschutz vor Antritt einer Reise in diese Länder dringend überprüft werden.