Alles rund um Aachen

Bernd Boja guckt ganz genau hin. Der Vorarbeiter der Baumkolonne des Stadtbetriebs geht in die Hocke und verschafft sich so eine andere Perspektive. „Noch ein bisschen zu dir", fordert er Nihat Erdem auf. Dann ist Boja zufrieden. Die Säulenhainbuche in der Eilendorfer Marienstraße ist auf die richtige Höhe gebracht und steht nun auch gerade. Schließlich muss nur noch das Loch mit nähstoffreichem Substrat verfüllt werden, dann ist die eigentliche Baumpflanzung abgeschlossen.

Währenddessen bereiten Nazmi Erdem und Holger Byczek die Baumbindung vor. Ein Holzgerüst, ein sogenannter Dreibock, wird um die Buche gesetzt, woran diese schließlich mit Gurtbändern befestigt wird. „So hat der Baum einen festen Stand und kann sich nur in der Krone bewegen", erklärt Nino Polaczek-Keilhauer, Arbeitsvorbereiter der Baumpflege und Baumkontrolle des Aachener Stadtbetriebs. Dadurch kann die Buche in Ruhe anwurzeln und wird gleichzeitig vor parkenden Autos geschützt.

Hinweise von Bürgern

47 Bäume werden in den nächsten Wochen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Baumkolonne des Aachener Stadtbetriebes gepflanzt. Die Neupflanzungen ersetzen Bäume, die im vergangenen Winter entfernt wurden und ohne große Veränderung des Baumstandortes, etwa durch eine Vergrößerung der Baumscheibe, wieder gepflanzt werden können. Bei einigen Standorten handelt es sich aber auch um Baumfelder, die seit mehreren Jahren leer stehen und durch Mitarbeiter oder Bürgerinnen und Bürger beim Stadtbetrieb gemeldet wurden. 

Einheitliches Straßenbild

Welche Baumart wo gepflanzt wird, ist vom Umfeld abhängig. „Wir achten besonders auf die Artengleichheit innerhalb einer Straße und darauf, möglichst resistente Arten auszuwählen", erklärt Polaczek-Keilhauer. Die häufigsten Straßenbäume sind Linden und Ahorne. Bei dieser aktuellen Pflanzung werden vorwiegend Ahorne und Buchen nachgepflanzt.

Dass in der Eilendorfer Marienstraße nun eine neue Säulenhainbuche steht, ist also kein Zufall: „Im Verlauf der Straße stehen mehrere Hainbuchen", zeigt Nino Polaczek-Keilhauer. Es musste aber auch darauf geachtet werden, dass der Baum mit seinem Wuchs nicht zu nah an die Hausfassaden herankommt. „Darum haben wir hier die Säulenform gewählt. Die Hainbuche wächst nun schlank aufwärts und weniger in die Breite."

Dass stets auf die Pflanzungen im Umfeld geachtet wird, zeigt sich beispielsweise auch bei der Erzbergerallee. Diese wird mit acht Spitzahornen wieder vervollständigt. In der Körnerstraße werden zehn Amberbäume nachgepflanzt.