Alles rund um Aachen

Seit vielen Jahren verleiht die Stadt Aachen für hochrangige wissenschaftliche Verdienste in der Rheumatologie die Franziskus Blondèl-Medaille. Anno 2017 wurde jetzt Professor Dr. Andreas Radbruch, Leiter des Deutschen Rheumaforschungszentrums Berlin, Ein Leipniz Institut, und Leiter der Abteilung für Experimentelle Rheumatologie an der Berliner Charité, von Bürgermeisterin Hilde Scheidt mit dieser Medaille ausgezeichnet. Professor Dr. med. Ekkehard Genth, Vorsitzender des Vereins für Rheumatologie e.V. und Dr. rer. med. Rudolf Mierau, ehemaliger Leiter des Rheumaforschungslabors der Rheumaklinik Aachen, hielten die Laudatio auf Professor Dr. Andreas Radbruch.

Foto © Stadt Aachen / Andreas Herrmann.

(v.l.n.r.) Carmen und Professor Dr. Andreas Radbruch, die Laudatoren Dr. rer med. Rudolf Mierau und Professor Dr. med. Ekkehard Genth sowie die Aachener Bürgermeisterin Hilde Scheidt nach der Verleihung der Franziskus Blondèl-Medaille an Professor Radbruch.

Andreas Radbruchs Forschungsschwerpunkte betreffen Themen, die von hoher Bedeutung bei der Erklärung entzündlich rheumatischer Erkrankungen sind. Seine Arbeitsgruppe entdeckte so zum Beispiel die „Gedächtnis"-Plasmazellen, die bei Antikörper-vermittelten rheumatischen Krankheiten die pathogenen Antikörper herstellen, die gegen herkömmliche Therapien resistent sind. „Rheuma nicht nur lindern, sondern heilbar machen" lautet das Ziel von Professor Dr. Andreas Radbruch. Mit seinen Forschungsergebnissen kommt die Rheumatologie diesem Ziel einen wesentlichen Schritt näher.

Im 17. Jahrhundert führte das Bäderwesen in Aachen unter anderem auch Franziskus Blondèl, der mit seinen Werken die Basis für die moderne Balneologie legte, in die Stadt. Die Balneologie ist Vorläufer der heutigen Rheumatologie. Aachen besitzt in der Entwicklung dieser medizinischen Fachrichtung einen großen Stellenwert. Von der hiesigen Rheumaklinik gingen seit 1911 wichtige Impulse in der Erforschung und Therapie der entzündlichen Rheumaerkrankungen aus. Aachener Rheumatologen entwickeln so aktuell ein innovatives Versorgungskonzept für Patientinnen und Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen, das bundesweit große Beachtung findet.