Alles rund um Aachen

Die Region Aachen macht sich auf den Weg in die Zukunft – und zwar gemeinsam. Das ehrwürdige Ambiente des Aachener Rathauses war gerade richtig für die Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen sowie Stadt Aachen und Städteregion Aachen die Kooperation in der Region auf eine neue, starke Grundlage zu stellen. Und dies fast genau 40 Jahren nach dem Ende des alten Regierungsbezirks Aachen.
Am heutigen Vormittag trafen sich auf Einladung der Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken rund 60 Vertreter aus den Gebietskörperschaften zur konstituierenden Sitzung des "Zweckverbands Region Aachen". Ab dem 01. Januar 2013 soll er maßgeblich die die Geschicke der gesamten Region in Fragen der Wirtschafts- und Strukturentwicklung sowie der regionalen Arbeitsmarkt- und Kulturpolitik lenken und stellt den neuen Partner in der euregionalen Zusammenarbeit dar.

"Wir haben lange gemeinsam auf diesen Tag hin gearbeitet," freute sich Gisela Walsken, die im neuen Zweckverband die Aufgabe der Präsidentin übernehmen wird. Sie übernehme diese Aufgabe aus voller Überzeugung, denn das Land NRW brauche starke Regionen. Es brauche engagierte Akteure vor Ort, die ihre Entwicklung mit strategischen Weitblick und guten Ideen für die praktische Umsetzung selbst in die Hand nehmen wollen. "Ich bin froh darüber, dass man hier in der Region Aachen - als ein wesentlicher Teil meines Regierungsbezirks - diese oft gehörte Forderung nach partizipatorischer Teilnahme an den großen, zukunftsorientierten Entwicklungsprozessen mit einer solchen konsequent geht, dass man den Zweckverband Region Aachen auf den Weg gebracht hat," rief sie den Verbandsmitglieder zu.

Dem konnte sich Alterspräsident Dr. Heiner Berger nur anschließen: „Der Zweckverband steht für klare Entscheidungsstrukturen, er verbindet und ersetzt viele Gremien und Arbeitskreise, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Er schafft eine transparente Struktur, in der sich Politik, Verwaltung und regionale Akteure einbringen können und müssen.“

Doch bevor es soweit ist, standen zunächst Wahlen an: Die Zweckverbandsversammlung wählte Josef Stiel (SPD, Städteregion Aachen), dem bisherigen Vorsitzenden des Regiorats, zu ihrem Vorsitzenden. Ihm als Vertreter zur Seite gestellt sind Harald Baal (CDU, Stadt Aachen), Dr. Hanno Kehren (CDU, Kreis Heinsberg), Angela Kalnins (Bündnis 90/Die GRÜNEN, Kreis Euskirchen) und Dr. Werner Pfeil (FDP, Städteregion Aachen).

Zum Verbandsvorsteher bestimmte die Versammlung den Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn, als dessen beide Stellvertreter den Euskirchener Landrat Günter Rosenke und den Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp.

Zum Geschäftsführer des Zweckverbands wurde Ulrich Schirowski bestellt, bisher Geschäftsführer der AGIT. Er wird ein Team von rund 30 Fachleuten leiten, die sich aus den Mitarbeitern des bisherigen Regio Aachen e.V. (Arbeitsschwerpunkte: grenzüberschreitende Zusammenarbeit, regionale Kultur- und Bildungspolitik) und Teilen seines sehr erfolgreich agierenden Geschäftsbereichs (Regional- und Euregionalentwicklung sowie Arbeit und Fachkräfteentwicklung) bei der AGIT rekrutiert. "Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe in Kontinuität und Erweiterung meine bisherigen Arbeit für die Region Aachen und sehe höchst motiviert den kommenden Aufgaben entgegen," erklärte Schirowski nach seiner Ernennung. „Angesichts der instustriepolitischen Herausforderungen, mit denen wir uns in der Region konfrontiert sehen, Stichwort Bombardier, CAE, Cinram und andere, müssen wir unsere strukturpolititischen Instrumente überprüfen und vor allem unsere Kräfte bündeln.“

Die Aufgaben und Herausforderungen sind vielfältig. Denn der Zweckverband soll laut Satzung die die politische und administrative Zusammenarbeit der Verbandsmitglieder mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung der Region Aachen organisieren. Dabei hat er vor allem die Aufgabe, eine gemeinsame regionale und grenzüberschreitende Strukturentwicklung zu betreiben. Hierzu gehören insbesondere:

    die Initiierung und Weiterentwicklung von regionalen Netzwerken und Kooperationsprojekten,
    die Zusammenarbeit in und mit den niederländischen und belgischen der Euregio Maas-Rhein,
    die Wahrnehmung regionaler Interessen in überregionalen Kooperationsplattformen wie der Innovationsregion Rheinisches Revier oder der Metropolregion Rheinland,

·        die koordinierte Steuerung und Umsetzung sowie die Beratung von regionalen Akteuren zu allen Fragen der nationaler und europäischer Förderprogramme zu Wirtschafts-, Strukturförder- und Innovationsentwicklung, Arbeitspolitik und Kulturpolitik,

·        die Weiterentwicklung der Bildungs-, Wissens- und Gesundheitsregion,

·        sowie die Förderung von Tourismus, Regionalmarketing und regionale Imagebildung.

Viel Arbeit für Ulrich Schirowski und seine Mannschaft - und deshalb ging es auch gleich los: Die Zweckverbandsversammlung verabschiedete eine deutlich formulierte Resolution an die Landesregierung NRW, die Grundlage der seit Jahrzehnten gewachsenen guten und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den niederländischen und belgischen Partnern in der Euregio-Maas-Rhein, die zugleich die Grundlage der grenzüberschreitenden Förderung im Rahmen des INTERREG-Programms 2014-2020 darstellt, unangetastet zu lassen. In den letzten Tagen habe es deutliche Signale aus Düsseldorf gegeben, an diesen Grundfesten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu rütteln. "Aber nicht mit uns!" gab sich Sitzungsleiter Josef Stiel kämpferisch.

Zum Schluss hatte Stiel noch eine überaus erfreuliche Mitteilung zu machen: Am Freitag war bekannt geworden, dass die gemeinsame Bewerbung "Maastricht und Euregio" um die Europäische Kulturhauptstadt 2018 die erste große Hürde genommen hat und von der Jury der niederländischen Regierung in die zweite Ausscheidungsrunde empfohlen wurde. „Ich glaube, ich darf für alle hier sagen, dass wir die Juryentscheidung mit großer Freude zur Kenntnis nehmen. Die Regio Aachen hat das gemeinsame Projekt bislang für die deutsche Seite maßgeblich koordiniert. Jetzt wird es Aufgabe des Zweckverbands sein, nach Kräften weiter daran zu arbeiten, dass wir alle in der Euregio Maas-Rhein 2018 den Titel bekommen.“

 

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