Würselen

Würselen/StädteRegion Aachen (psw). Kurz vor der Bundestagswahl hat das Frauennetzwerk StädteRegion Aachen e.V. zu einer hochinteressanten, wichtigen frauenpolitischen Diskussionsveranstaltung in das Haus Löwenstein in Aachen zum Thema „Ehegattensplitting“ eingeladen. Seit den 1950er Jahren wird in Deutschland das sogenannte Splittingverfahren zur Berechnung der Einkommenssteuer von Ehepaaren angewendet. „Schatz, lass uns heiraten und Steuern sparen!“ ist in diesem Zusammenhang ein viel genutzter Satz. Es ist ein Steuersystem, welches die Erwerbsarbeit von Ehefrauen zurückdrängen wollte.

Unverheiratete Paare und Alleinerziehende profitieren nicht vom Steuervorteil. Gleichzeitig kann das Splitting für Ehepartner bei Scheidung, i. d. R. insbesondere für die Ehefrauen, dramatische Folgen haben. Welche Alternativen gibt es? Was sollte/muss geändert werden? Was wollen die Parteien in der neuen Bundesregierung dazu beitragen? Nicola Berkhoff, Vorstand des Landesverbandes allein erziehender Mütter und Väter NRW e.V. (VAMV e.V.) hielt einen sehr informativen, anschaulichen Fachvortrag. Die anschließende engagierte Diskussion führten Ulla Schmidt MdB und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages (SPD), Michael Kirsch (CDU), Melanie Seufarth (Bündnis 90/Die Grünen), Andrej Hunko MdB (Die Linke), Frank Schniske (FDP) sowie Matthias Achilles (PIRATEN).

Zum Abschluss stand fest: Das Ehegattensplitting ist überholt! Es muss eine zeitgemäße, gesellschaftliche und geschlechtergerechte Alternative umgesetzt werden.