Alles rund um Aachen

Selbständigkeit in jeder Lebenslage erhalten.

StädteRegion Aachen. Über Mobilität wird heutzutage viel geredet, aber nicht jeder Mensch kann ohne Einschränkung über sie verfügen. Deshalb ist es wichtig, besonders auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung einzugehen und Wege aufzuzeigen, wie Leute mit körperlichen Einschränkungen sich vor allem in der Öffentlichkeit weitestgehend selbständig bewegen können. Beim Themenabend „Mobilität sichern – Selbständigkeit erhalten: ein Blick auf die Straße“ wurde der Versuch gewagt, verschiedene Ansichten über dieses sensible Thema zu bündeln.

Die Veranstaltung wurde von der Wohnberatung und der Selbsthilfe der StädteRegion Aachen sowie dem Lotsen für Menschen mit Behinderung, Jürgen Müller, organisiert und fand im Aachener Behinderten-Wohnzentrum an der Stettiner Straße statt. Yvonne Berg von der Wohnberatung eröffnete den Themenabend, bevor Hartmut Buchbinder über Barrierefreiheit in der Öffentlichkeit referierte. „Der öffentliche Raum ist das, was mir nicht gehört“, sagte der Behindertenbeauftragte der StädteRegion den Besuchern, worunter etwa die Hälfte Rollstuhl-Fahrer waren. „In der StädteRegion leben 90.000 Menschen mit einem Handicap, davon sind 30.000 schwerbehindert. Diese Leute benötigen Barrierefreiheit.“ Buchbinder forderte ein weiteres Aufeinanderzugehen von Menschen mit und ohne Behinderung, von Institutionen und Verbänden. Barrierefreiheit, sagte er abschließend, „nutzt auch den Nicht-Behinderten. Für sie ist das kein Nachteil, für andere aber eine große Erleichterung.“

 

Norbert Kofferschläger von der Aseag referierte über barrierefreien Busverkehr, der flächendeckend nicht immer und überall in der StädteRegion angeboten werden kann. Doch deutliche Fortschritte seien unverkennbar. Kofferschläger: „Wir legen Wert darauf, dass Leute mit Handicap sich im Verkehr mobil bewegen können.“ Einige Busse seien heutzutage mit Halteschlaufen für die Sicherung von Rollatoren ausgestattet. Fahrgastinformationssäulen seien ebenso wertvoll, um Leute mit Handicap umfassend zu informieren, sagte Kofferschläger. Die Veranstaltungsgäste merkten an, dass der Ein- und Ausstieg in manchen Fällen nach wie vor nicht reibungslos funktioniere. Für solche und andere Fälle, antwortete Kofferschläger, stünde den Fahrgästen die Beschwerdestelle der Aseag zur Verfügung. Verbesserungsvorschläge könnten auf diese Weise direkt geäußert werden.

Mobilität bedeutet in der heutigen Zeit aber auch, so Frank Sodermanns, das eigene Auto möglicherweise umzurüsten. „Mit einer genauen Bedarfsanalyse ist es in fast allen Fällen möglich, den eigenen Wagen dem Nutzen der Fahrer und Beifahrer anzupassen“, sagte der Geschäftsführer von Sodermanns Automobile.

Wiederum eine andere Art von Mobilität gewährleistet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit dem Behindertenfahrdienst. Erwin Fischer vom DRK Kreisverband Städteregion Aachen sagte: „Mit dem Fahrdienst werden die Leute mobil gemacht.“ Die DRK-Mitarbeiter werden regelmäßig geschult, was den Umgang mit Menschen im Rollstuhl und Sicherheitsbestimmungen in den Fahrzeugen angehe. Der Fahrdienst leiste wichtige Hilfe im Alltag, bei Arztbesuchen, Einkäufen oder Fahrten ins Krankenhaus bzw. zur Tagespflege.

Zum Abschluss des in dieser Form von der StädteRegion Aachen sowie Jürgen Müller zum ersten Mal organisierten Themenabends zog Yvonne Berg ein positives Fazit: „Es war eine gute Gelegenheit, damit Leute ins Gespräch kommen und Interessen abstimmen können.“

Hinweis:
Für weitere Informationen steht Yvonne Berg von der StädteRegion Aachen telefonisch unter 0241/5198-5066 oder per E-Mail (yvonne.berg@staedteregion-aachen.de) zur Verfügung.