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Beeindruckende VDK-Gedenkstunde zum Volkstrauertag in der Aula Carolina.

StädteRegion Aachen. Zugegeben: Krieg, Vertreibung und Vernichtung sind keine akuten Gefahren für Europa. Und doch sollten die aktuellen Krisenherde in anderen Teilen der Welt, ob nun an der syrisch-türkischen oder israelisch-palästinensischen Grenze, nicht aus dem Blickfeld der Menschen geraten. Dies forderte Städteregionsrat Helmut Etschenberg bei der regionalen Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) in der Aachener Aula Carolina. „Das Beispiel Syrien zeigt es in seiner ganzen Dramatik: Tote, Verletzte, Familien, die auseinander gerissen werden. Das Leiden vieler Menschen existiert nach wie vor“, mahnte Etschenberg als Vorsitzender des VDK-Kreisverbandes StädteRegion Aachen, Frieden auch 67 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs nicht als selbstverständlich anzunehmen. „Wenn man sich diesen Konflikt einmal genauer anschaut, sieht man, dass er gar nicht allzu weit weg ist. Die Türkei ist ein Teil Europas und geht uns alle an“, sagte er am Volkstrauertag vor rund 200 Gästen, zu denen auch Regierungspräsidentin Gisela Walsken, Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp und Bischof Heinrich Mussinghoff gehörten.

 

 

Die Gedenkveranstaltung in der Aula war ein beeindruckendes Zusammenspiel zwischen mehreren Generationen. Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums rezitierten Gedanken zum Volkstrauertag und zum Krieg. „Wir trauern um die Millionen Toten der Weltkriege, der Soldaten, die von ihren Eltern sowie ihren Frauen und Kindern nie mehr gesehen wurden“, sagten sie. Regierungspräsidentin Gisela Walsken, Vorsitzende des VDK-Bezirksverbandes Köln-Aachen, mahnte: „Gerade wer nicht persönlich mit dem Krieg in Verbindung gebracht worden ist, sollte den heutigen Tag als eine wichtige Mahnung sehen. Kriegsgräberstätten sind heute verstärkt Orte der Bildung für Jugendliche, die in Zukunft den Frieden bewahren müssen.“ Sie erinnerte auch daran, dass der Friedensnobelpreis für die EU nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine „Verpflichtung für die Zukunft ist, damit sich Krieg nicht wiederhole“.

Musikalisch wurde die emotionale Veranstaltung vom Orchester des Aachener St.-Ursula-Gymnasiums unter Leitung von Christian Casleanu und der Gospel/Spiritual-Formation „Tempelsingers“ begleitet. Militärpfarrerin Sabine Reinhold bat zum Gebet, bevor Helmut Etschenberg mit Blick auf die weltweit stationierten Soldaten abschließend sagte: „Heute sollten wir auch an diejenigen denken, die in diesem Moment ihr Leben aufs Spiel setzen, um das anderer zu schützen.“

Nach der Gedenkveranstaltung legten Helmut Etschenberg, Gisela Walsken, Marcel Philipp und ein Vertreter des Aachener Standortältesten der Bundeswehr Kränze am Hochkreuz des Aachener Ehrenfriedhofes an der Monschauer Straße nieder.