Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Es war eine Premiere der besonderen Art. Und wer die Emotionen erlebte, die Freude der Preisträger, der wusste: Der „Stiftungspreis gesellschaftliches Engagement 2012“ ist ein voller Erfolg – und ein gelungener Beitrag, das generationsübergreifende Zusammenleben von Menschen in der StädteRegion Aachen zu würdigen. Das diesjährige Motto des 2012 zum ersten Mal verliehenen und mit 10.000 Euro dotierten Preises lautete „Alt hilft Jung, Jung hilft Alt“. In vier Kategorien wurden von der Stiftung „Ehrenamtliches Engagement“ Preise an Personen und Gruppen vergeben, die sich für ein generationsübergreifendes Zusammenleben stark machen. Städteregionsrat und Vorsitzender des Stiftungs-Vorstandes, Helmut Etschenberg, freute sich über „fast 50 hervorragende Projekte, die sich beworben haben“. Letztlich konnten im Mediensaal des Hauses der StädteRegion allerdings nur vier ausgezeichnet und darüber hinaus ein Sonderpreis vergeben werden.

Und die Preisträger hatten es in sich: Als erstes wurden in der Kategorie „Gemeinsam engagiert“ die Familienpaten Baesweiler von dem Ehrenamtsbeauftragten in der StädteRegion Aachen, Theo Steinröx, ausgezeichnet. „In vielen Familien sind junge Eltern mit ihren Sorgen und Nöten allein. Das haben die Familienpaten erkannt und sind aktiv geworden“, sagte Steinröx zur Jury-Entscheidung. Derzeit betreuen fünf Männer und Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren junge Familien und helfen bei Behördengängen. „Sie sind so etwas wie die Ersatzoma und der Ersatzopa“, schmunzelte Steinröx.

In der Kategorie „Nachwuchs mit Idealen“ durfte die Generationsbrücke Deutschland aus Aachen freuen, die in mehreren Pflegeheimen Jung und Alt zusammenbringt. Dieter Wolf, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, war stolz auf das noch junge Projekt: „Ältere, pflegebedürftige Menschen erfreuen sich hier an der Lebensfreude von Kindern und Jugendlichen. Junge Menschen wiederum erleben eine besondere Form der Zuneigung.“ Acht Pflegeheime und zehn Schulen arbeiten bereits in der gesamten StädteRegion Hand in Hand.

Eine wahrhaft „überzeugende Idee“ hatte Herbert Baldrian alias „Max der Clown“. Hubert Herpers, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstandes, sagte: „Max der Clown geht in Krankenhäuser, um Kindern in einer Situation, in der vieles fremd ist und sie oftmals Angst haben, Freude zu bringen.“ Bemerkenswert: Alle Gagen und Spenden für den Stolberger Herbert Baldrian wandern zum Verein Menschenskind e.V., der sich genau wie „Max der Clown“ um kranke Kinder und ihre Familien kümmert. Baldrians Auftritt bei der Scheckübergabe war der emotionale Höhepunkt der Veranstaltung, als er, der vor zehn Jahren selbst schwer erkrankte und davon gezeichnet ist, sagte: „Ich will anderen zeigen, dass es in so einer schlimmen Situation weitergeht. Ich bin froh um jeden Tag, den ich lebe.“

Irmgard und Reiner Jakobs aus Monschau waren aus Jury-Sicht die Besten in der Kategorie „Einsatz für eine gute Sache“. Helmut Etschenberg lobte Reiner Jakobs’ Einsatz als „Singender Hirte“. „Ganze Busladungen kommen nach Höfen, um ihn zu erleben. Er zieht Menschen in seinen Bann und bringt ihnen Weihnachten wieder ein Stück näher.“ Irmgard Jakobs unterstützt das Engagement, das schon länger als 20 Jahre dauert, und präsentiert sich als „noch stärkere Frau hinter einem starken Mann“, so Etschenberg.

Der Sonderpreis in der Kategorie „Patenschaften Jung und Alt“ ging an zwei Monschauer Schulen: das Städtische St. Michael-Gymnasium und die Bischöfliche Realschule St. Ursula. 40 Schüler engagieren sich als Paten in Altenheimen – und das in ihrer Freizeit und am Wochenende. „Dieses Engagement außerhalb des Unterrichts ist nicht selbstverständlich“, sagte Hubert Herpers in der Jury-Begründung.

Abgerundet wurde der lebhafte Abend durch das Aachener Musik-Trio „Die Drei“. René Brandt, Ägid Lennartz und Heinrich Fries begleiteten die Veranstaltung und begeisterten die Zuschauer immer wieder mit einer gelungenen Mischung aus Soul-, Jazz- und Pop-Musik und sorgten im wahrsten Sinne für eine beschwingte Atmosphäre.