Alles rund um Aachen

GRÜNER Ratsantrag: Reisepässe und Personalausweise könnten demnächst per Radkurier nach Hause kommen. Zweiter Weg „zum Amt“ entfällt, gut für Mensch und Umwelt. Die Stadt Aachen will bürgerfreundlicher und serviceorientierter werden. Diesen Ansatz unterstützen die Aachener GRÜNEN nachdrücklich. In ihrem Ratsantrag „Bürgerservice verbessern durch Lieferangebot für Dokumente“ schlagen sie deshalb vor, an den Bürgerservice-Standorten das folgende Angebot zu etablieren: Amtliche Dokumente wie den Reisepass oder Personalausweis sollen die Bürgerinnen und Bürger sich gegen eine Gebühr nach Hause liefern lassen können – umweltfreundlich per Fahrradkurier. Bürgerfreundlich, da ein zweiter Weg zum „Amt“ entfällt.

„Die Stadt Karlsruhe macht es vor“, erklärt Wilfried Fischer, mobilitätspolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN. „Seit Dezember 2016 läuft im dortigen Bürgeramt ein Pilotversuch mit genau dem beschriebenen Angebot. Bereits über ein Viertel – 26 % der Antragsteller – haben sich bis Ende Januar ihre neuen amtlichen Dokumente per Radkurier nach Hause liefern lassen.“ Und das, so ist aus Karlsruhe zu hören, ohne dass die Stadt das Angebot bislang offensiv beworben hat. Alle rechtlichen Fallstricke wie etwa die Bevollmächtigung der Radkuriere konnte das dortige Amt klären und juristisch „wasserdicht“ absichern.

Angebot spricht viele Zielgruppen an
Was in Karlsruhe  als voller Erfolg gewertet wird, könnte auch den Menschen in Aachen viele Vorteile bringen: „Zum einen wird der einzelne Mensch entlastet, er spart sich nach Beantragung seines neuen Personalausweises den zweiten Weg zur Abholung. Gerade für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, aber auch für Berufstätige oder für Familien mit kleinen Kindern kann das eine sehr große Erleichterung sein“, meint Fischer. „Zum anderen, und das ist uns unter dem Aspekt ‚bessere Luft für Aachen‘ sehr wichtig, bringt es eine Verkehrsentlastung.

Für weniger Verkehr und bessere Luft
In Aachen wurden 2016 laut Bürgeramt 41.000 amtliche Dokumente ausgehändigt. Bei einer ähnlichen Nutzungsquote des Rad-Lieferservices wie in Karlsruhe wären den Bürgerinnen und Bürgern über 10.000 Wege erspart geblieben. Viele davon sind sicher Strecken, die mit dem Auto zurückgelegt werden und für eine höhere Belastung der Luft, aber auch für mehr Verkehr auf den Straßen sorgen. Die Aachener GRÜNEN sind sich jedenfalls sicher: „Eine prima Sache, die für den städtischen Haushalt ohne viel Kostenaufwand umgesetzt werden kann, und ein weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr Bürgerfreundlichkeit ist.“ Gut für die Umwelt – gut für die Menschen in unserer Stadt.