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Ausstellungen

WUNDERN UND STAUNEN
Die neue „Bürgerliche Kunstkammer“ im Suermondt-Ludwig-Museum
Straßensaal, 1. OG

Chinesische Wunderkugeln, ägyptische Mumien, verflixt komplizierte Türschlösser und der kostbare Lobkowitzsche Kaiserpokal – es ist schon eine höchst erstaunliche Sammlung, die Aachens Bürgerschaft seit dem späten 19. Jahrhundert zusammengetragen und der Stadt geschenkt hat. Sogar ein schmiedeeiserner spätgotischer Hundemaulkorb ist darunter.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Diese wunderliche Zusammenstellung hat System. Viele Sammler des 19. Jahrhunderts wollten die Welt in ihrer Gesamtheit abbilden und sammelten daher Objekte aus allen Bereichen. Fundstücke aus der Natur standen gleichberechtigt neben artifiziellen Kunststücken, Fossilien neben griechischen Vasen, Originale neben Kopien. Auf Vollständigkeit kam es den Sammlern an, nicht unbedingt auf Authentizität. Jahrzehntelang schlummerten diese Schätze im Kellerdepot des Suermondt-Ludwig-Museums. Jetzt hat Kurator Michael Rief einen Teil von ihnen gehoben und präsentiert sie in der neu eingerichteten „Bürgerlichen Kunstkammer“ – als Ausdruck der besonderen Geschichte und Identität des Suermondt-Ludwig-Museums.

Ein Krokodil hängt von der Decke, dass muss so sein
Vorbild sind die Kunst- und Wunderkammern von Herrschern, Fürsten und Gelehrten der Renaissance und der Barockzeit, in denen kostbare Kunstwerke (Artificialia), seltene Naturalien (Naturalia), wissenschaftliche Instrumente (Scientifica), Objekte aus fremden Ländern (Exotica) und wundersame Dinge (Mirabilia) präsentiert wurden. Sie waren eine Demonstration der Macht und des Reichtums des Besitzers und spiegelten den aktuellen Wissensstand über die Welt und die Ordnung der Dinge wider – als Weltausstellung en miniature. Obligatorisch waren das präparierte Krokodil und der ausgestopfte Hai, die von der Decke hingen. In Aachens „Bürgerlicher Wunderkammer“ gibt es auch je ein Exemplar. Dafür hat Micheal Rief gesorgt.

Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements
Als 1877 alles begann, mit der Gründung eines Museumsvereins, war Aachen ein mondäner Kurort, an dem sich der Hochadel und Großindustrielle tummelten. So auch der Utrechter Bankier und Entrepreneur Barthold Suermondt, der dem Verein 104 hochkarätige Gemälde stiftete. Sie bildeten den Grundstock der städtischen Sammlung, die im Laufe der Zeit vor allem durch weitere Stiftungen aus der Bürgerschaft anwuchs. Etliche hoch bedeutende Werke stammen aus der großzügigen Schenkung der Aachener Schokoladenfabrikanten Irene und Peter Ludwig im Jahr 1977, durch die auch der kunsthandwerkliche Sammlungsbereich auf das internationale Niveau gehoben wurde, auf dem Skulptur und Malerei seit jeher standen. Heute umfasst die städtische Sammlung etwa 2500 Gemälde, 700 Skulpturen, 10.000 grafische Blätter und Fotografien und mehrere Tausend Objekte des Kunsthandwerks – eine Fülle, die das Suermondt-Ludwig-Museum zu einem der größten kommunalen Museen Deutschlands macht.

Das Haus Cassalette als kongeniale Hülle
Die Sammlung ist untergebracht in einem Haus, das trotz behutsamer baulicher Erweiterungen – zuletzt 1992-1994 –, eine kongeniale Hülle darstellt: Seit 1901 ist das Suermondt-Ludwig-Museum als Stammsitz der städtischen Sammlungen im Haus Cassalette an der Wilhelmstraße zu Hause, einem Palais im Stil der venezianischen Spätrenaissance mit einer prächtigen Kutscheneinfahrt, einem repräsentativen Treppenhaus, aufwendigen Wandmalereien und Stuckaturen.

Öffentliche Führungen
Nur Museumseintritt / Führung kostenlos
Treffpunkt Museumskasse
samstags um 15.00 Uhr
sonntags um 12.00 Uhr

Sa 04.02.2016, 15.00 Uhr
Bürgerliche Kunstkammer  – Erstaunliche Sammlerstücke der AC Bürgerinnen und Bürger
Leitung: Dr. Gudrun Liegl-Raditschnigg

So 05.02.2017, 12.00 Uhr
Highlights des Suermondt-Ludwig-Museums
Leitung: Dr. Josef Gülpers

Sa 11.02.2017, 15.00 Uhr
Bürgerliche Kunstkammer – Erstaunliche Sammlerstücke der AC Bürgerinnen und Bürger
Leitung: N.N.

So 12.02.2017, 12.00 Uhr
Kunsthistorischer Rundgang – Stilmittel, Themen und Leitfragen der kunsthistorischen Epochen
Leitung: Dr. Josef Gülpers

Sa 18.02.2017, 15.00 Uhr
Bürgerliche Kunstkammer – Erstaunliche Sammlerstücke der AC Bürgerinnen und Bürger
Leitung: Alexandra Simon-Tönges

So 19.02.2017, 12.00 Uhr
Die Sprache der Dinge – Stillleben und Porträts
Leitung: N.N.

Sa 25.02.2017, 15.00 Uhr
Bürgerliche Kunstkammer – Erstaunliche Sammlerstücke der AC Bürgerinnen und Bürger
Leitung: Alexandra Simon-Tönges

So 26.02.2017, 12.00 Uhr entfällt wegen Karnevalsonntag

Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten an Karneval:
23.02.17 geschlossen
24.02.17 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
25.02.17 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet
26.02.17 geschlossen
27.02.17 geschlossen

SERVICE:

Suermondt-Ludwig-Museum
Wilhelmstr. 18, 52070 Aachen
Tel.: +49 241 47980-40
Fax: +49 241 37075
info@suermondt-ludwig-museum.de
www.suermondt-ludwig-museum.de

Das Suermondt-Ludwig-Museum ist der „Salon“ der Aachener. In einem prachtvollen Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert sind kostbare Sammlungen untergebracht. Herausragend ist die mittelalterliche Skulpturensammlung, eine der bedeutendsten in Deutschland. Auch holländische Meister der Barockzeit sind hier exzellent vertreten. Dazu gibt es eine kleine, feine Sammlung von Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, ein Kupferstichkabinett und eine riesige Kollektion kunsthandwerklicher Stücke.

Öffnungszeiten
Di-So 10.00-17.00 Uhr

Eintritt
Der Eintritt für Gäste bis einschließlich 21 Jahren ist in allen Museen frei.
Erwachsene: 6,00 Euro; ermäßigt: 3,00 Euro
Für Sonderausstellungen können andere Preise gelten.
 
Gruppen ab 8 Personen: 3,00 Euro je Person.
Schulklassen der Städteregion und der Euregio Maas/Rhein haben freien Eintritt. Außerhalb der Öffnungszeiten können Schulklassen für 20,00 Euro eine Führung buchen.
 
Museumscard „6 for 6“
(jeweils ein Eintritt in fünf Museen plus Rathaus / sechs Monate lang) für 14,00/10,00 Euro
Der Eintritt für Gäste bis einschließlich 21 Jahren ist in allen Museen frei.

Barrierefreiheit
Das Suermondt-Ludwig-Museum ist in einem ehemaligen Stadtpalais des
19. Jahrhunderts mit älteren und neueren Anbauten untergebracht. Grundsätzlich sind alle Räume in allen Stockwerken für Rollstühle usw. durch Einsatz von Liftanlagen erreichbar. Aufgrund der Baugeschichte muss man sich auf unter¬schiedliche Boden-Niveaus einstellen, und Rollstuhlfahrer sollten mit Umwegen rechnen. Ein Standardrollstuhl steht im Sanitätsraum neben dem Foyer bereit. Es gibt ein behindertengerechtes WC. Das Servicepersonal ist gerne behilflich.

Verkehrsanbindung
Bus: Alle Linien mit Halt „Kaiserplatz“, vom Hbf: Linien 3 und 13, Haltestelle „Augustastraße“
Parkhäuser: Aquisplaza, Adalbertsteinweg, Lothringerstraße

Kindergeburtstag: Party im Museum!
Freunde, Geschwister und Verwandte ins Museum einladen, um mit ihnen den wichtigsten Tag des Jahres zu feiern: Aus einem großen Angebot wählt das Geburtstagskind sein Lieblingsthema, zu dem es eine Führung gibt. Dann malen, kleben, basteln alle ihr eigenes Kunstwerk. Es darf ein mitgebrachter Imbiss serviert werden oder man bucht diesen im Museumscafé Bar Museo (Tel.: +49
241-25393), Anmeldung erforderlich. Termine nach Absprache. 70,00 Euro bis zu 12 Kindern, jedes weitere Kind 6,00 Euro

Bibliothek: Willkommen im literarischen Salon
In der Bibliothek des Suermondt-Ludwig-Museums – in den großartigen ehemaligen Salons der Villa Cassalette – stehen Ihnen sämtliche Buchbestände und bibliothekarische Fachkompetenz zur Verfügung. In der ruhigen, angenehmen Atmosphäre des „schönsten Lesesaals von Nordrhein-Westfalen“ kann man sich informieren, forschen, schreiben, lernen, schmökern. Speziell LehrerInnen und SchülerInnen bietet sich die Bibliothek als außerschulischer Lernort an: Zur Vorbereitung von Unterricht, Referaten, Facharbeiten und Abitur oder zur Vertiefung eines Museumsbesuches finden sich hier ein umfangreicher Fundus an Text und Bildmaterial und kompetente Unterstützung bei der Suche nach Informationen in Literatur und Internet. Alle Kunstinteressierten sind herzlich willkommen.
(Auskunft: Gabriela.Borsch@mail.aachen.de, Tel.: +49 241 47980-29)

Auskunft und Anmeldung
Museumspädagogische Angebote
Kulturbetrieb der Stadt Aachen
Zentralisierte Kunst- und Kulturvermittlung
Johannes Paul II.-Str. 1, 52062 Aachen
Tel.: +49 241 432-4998
Fax: +49 241 432-4989
museumspaedagogik@mail.aachen.de