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Ausstellungen

WUNDERN UND STAUNEN
Die neue „Bürgerliche Kunstkammer“ im Suermondt-Ludwig-Museum
Eröffnung am 07. Dezember 2016 um 18.00 Uhr, Straßensaal, 1. OG

Chinesische Wunderkugeln, ägyptische Mumien, verflixt komplizierte Türschlösser und der kostbare Lobkowitzsche Kaiserpokal – es ist schon eine höchst erstaunliche Sammlung, die Aachens Bürgerschaft seit dem späten 19. Jahrhundert zusammengetragen und der Stadt geschenkt hat. Sogar ein schmiedeeiserner spätgotischer Hundemaulkorb ist darunter.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Diese wunderliche Zusammenstellung hat System. Viele Sammler des 19. Jahrhunderts wollten die Welt in ihrer Gesamtheit abbilden und sammelten daher Objekte aus allen Bereichen. Fundstücke aus der Natur standen gleichberechtigt neben artifiziellen Kunststücken, Fossilien neben griechischen Vasen, Originale neben Kopien. Auf Vollständigkeit kam es den Sammlern an, nicht unbedingt auf Authentizität. Deshalb liegt auch eine Kopie der goldenen Maske des Agamemnon aus dem Schliemann-Schatz in einem Regal im Keller des Suermondt-Ludwig-Museums, ein Depot, das wie eine begehbare Enzyklopädie ist. Höchste Zeit, dass die interessantesten Kellerschätze gehoben werden und die Geschichte des Suermondt-Ludwig-Museums als Hort bürgerlicher Sammlungen in Aachen gewürdigt wird. Bald ist es so weit: Am 7. Dezember wird die neue „Bürgerliche Kunstkammer“ eröffnet, die von da an ständig der Öffentlichkeit zugänglich sein wird – als Ausdruck der besonderen Geschichte und Identität des Suermondt-Ludwig-Museums.

Ein Krokodil hängt von der Decke, dass muss so sein
Michael Rief, Kustos der städtischen Sammlungen, ist seit Monaten damit beschäftigt, im ersten Stock des Suermondt-Ludwig-Museums eine „Bürgerliche Kunstkammer“ einzurichten. Vorbild sind die Kunst- und Wunderkammern von Herrschern, Fürsten und Gelehrten der Renaissance und der Barockzeit, in
denen kostbare Kunstwerke (Artificialia), seltene Naturalien (Naturalia), wissenschaftliche Instrumente (Scientifica), Objekte aus fremden Ländern (Exotica) und wundersame Dinge (Mirabilia) präsentiert wurden. Sie waren eine Demonstration der Macht und des Reichtums des Besitzers und spiegelten den aktuellen Wissensstand über die Welt und die Ordnung der Dinge wider – als Weltausstellung en miniature. Obligatorisch waren das präparierte Krokodil und der ausgestopfte Hai, die von der Decke hingen. In Aachens „Bürgerlicher Wunderkammer“ wird es auch je ein Exemplar geben. Dafür hat Micheal Rief gesorgt.

Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements
Als 1877 alles begann, mit der Gründung eines Museumsvereins, war Aachen ein mondäner Kurort, an dem sich der Hochadel und Großindustrielle tummelten. So auch der Utrechter Bankier und Entrepreneur Barthold Suermondt, der dem Verein 104 hochkarätige Gemälde stiftete. Sie bildeten den Grundstock der städtischen Sammlung, die im Laufe der Zeit vor allem durch weitere Stiftungen aus der Bürgerschaft anwuchs. Etliche hoch bedeutende Werke stammen aus der großzügigen Schenkung der Aachener Schokoladenfabrikanten Irene und Peter Ludwig im Jahr 1977, durch die auch der kunsthandwerkliche Sammlungsbereich auf das internationale Niveau gehoben wurde, auf dem Skulptur und Malerei seit jeher standen. Heute umfasst die städtische Sammlung etwa 2500 Gemälde, 700 Skulpturen, 10.000 grafische Blätter und Fotografien und mehrere Tausend Objekte des Kunsthandwerks – eine Fülle, die das Suermondt-Ludwig-Museum zu einem der größten kommunalen Museen Deutschlands macht.

Das Haus Cassalette als kongeniale Hülle
Die Sammlung ist untergebracht in einem Haus, das trotz behutsamer baulicher Erweiterungen – zuletzt 1992-1994 –, eine kongeniale Hülle darstellt: Seit 1901 ist das Suermondt-Ludwig-Museum als Stammsitz der städtischen Sammlungen im Haus Cassalette an der Wilhelmstraße zu Hause, einem Palais im Stil der venezianischen Spätrenaissance mit einer prächtigen Kutscheneinfahrt, einem repräsentativen Treppenhaus, aufwendigen Wandmalereien und Stuckaturen.

bis 29.01.2017
Niederländische Moderne – Sammlung Veendorp

Bockwindmühlen, Blumenstillleben – viele Meister der niederländischen Moderne sind den Motiven der traditionellen holländischen Malerei treu geblieben, freilich neuartig interpretiert. Das zeigt die große Präsentation von Schlüsselwerken der Sammlung des Groninger Architekten Reurt Jan Veendorp (1905-1983), die seit Ende 2015 auf Deutschlandreise ist und nun im Aachener Suermondt-Ludwig-Museum Station macht. Danach wird sie wieder in ihr Stammhaus zurückkehren, das Groninger Museum.

Zu sehen sind 69 Gemälde und sieben Skulpturen aus der Sammlung Veendorp. Die Bilder der Sammlung Veendorp sind eine hochkarätige Auswahl von Kunstwerken niederländischer Künstler, die einst sehr bekannt waren in Deutschland, dann aber in Vergessenheit gerieten. Das soll sich durch diese Ausstellung ändern.

Kurator:
Peter van den Brink, Direktor des Suermondt-Ludwig-Museums Aachen

Katalog:
Begleitet wird die Ausstellung von dem großzügig bebilderten Katalog „Niederländische Moderne. Die Sammlung Veendorp aus Groningen“, hrsg. von Alexander Bastek, Elise van Ditmars und Tilmann von Stockhausen, 23 x 29 cm, 208 Seiten, 130 Farbabbildungen, Hardcover, ISBN 978-3-7319-0263-8, 29,95 Euro

Verlängert: bis 15. Januar 2017
Schauplätze des Lebens – Fotografien von Walter Vogel
Eine Schenkung an das Suermondt-Ludwig-Museum

Der Fotograf Walter Vogel ist ein Reisender. „Ein gutes Foto war den langen Weg oft wert“, hat er einmal gesagt. Bis heute faszinieren ihn andere Kulturen, in all ihren Umbrüchen und Veränderungen, aber auch die oft bizarren Schauplätze des Lebens direkt vor seiner Tür.

Bereits 2005 hat das Suermondt-Ludwig-Museum Werke von Walter Vogel in einer umfassenden Retrospektive gezeigt. Später erwarb das Museum Arbeiten des Fotografen für seine Sammlung, die nun durch eine Schenkung des Künstlers erweitert wurde. Diese zwischen 1954 und 2004 entstandenen Schwarz/weiß-Aufnahmen werden jetzt im Kupferstichkabinett des Hauses der Öffentlichkeit präsentiert – insgesamt 34 Werke.

Nachkriegsalltag in Deutschland, Joseph Beuys und ferne Länder

1932 in Düsseldorf geboren, beginnt Walter Vogel seine fotografische Laufbahn in den 50er Jahren mit Motiven, die die Rückkehr des Alltags in den Nachkriegsjahren thematisieren, gefolgt von Fotografien über das Ruhrgebiet und den Zirkus. Porträts von Künstlern entstehen, darunter jene bekannten von Joseph Beuys und dessen Kunstaktionen.

Lange Jahre arbeitet er auch als Bildjournalist für das ZEIT-Magazin. Seine wesentlichen Themen findet Vogel allerdings in eigener Regie. Die Länder des afrikanischen und asiatischen Kontinents sind Ziele auf der fotografischen Suche nach antipodischen Kulturräumen. Die bei Reisen nach Genua, Lüttich und Paris entstandenen Fotografien offenbaren Vogels Interesse, in ihrer Existenz gefährdete Milieus zu dokumentieren. An Orten so unterschiedlichen Charakters nähert er sich den Menschen stets in einer Haltung aus Feingefühl und Respekt, die eine mitunter ungewöhnliche Authentizität ermöglicht, umgesetzt in Bilder von großer kompositorischer Dichte und hoher Brillanz.

Walter Vogels Aufnahmen und Buchpublikationen setzen heute Maßstäbe für den klassischen Bildjournalismus. Nicht von ungefähr bezeichnete ihn Peter Sager in der ZEIT als den „großen deutschen Reportagephotographen“.

In Zukunft wird die Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin das Gesamtwerk des Fotografen Walter Vogel verwalten.

Ausstellungskuratorin: Sylvia Böhmer
Verlängert bis 08. Januar 2017
Der gute Weg zum Himmel – Spätmittelalterliche Bilder zum richtigen Sterben

Eine Ausstellung rund um das Gemälde „ars bene moriendi“ aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig im Kaminzimmer

Die Kunst des richtigen Sterbens: Im Kaminraum des Suermondt-Ludwig-Museums wird eine Ausstellung zu einem seltenen, aber sehr interessanten Thema der Tafelmalerei gezeigt, der „ars bene moriendi“. Im Mittelpunkt der Präsentation „Der gute Weg zum Himmel“ steht eine Eichenholztafel, die um 1475 entstanden ist und dem Meister des Sinziger Kalvarienberges zugeschrieben wird. Um dieses Bild sind einige, teilweise lange nicht oder sogar noch niemals ausgestellte Stücke aus der eigenen Sammlung präsentiert, die in den Kontext der Kunst des richtigen Sterbens und zur Vorbereitung auf den guten Weg zum Himmel gehören und die spätmittelalterliche Frömmigkeit lebendig werden lassen.

Das Bild des Meisters des Sinziger Kalvarienberges aus der Sammlung Ludwig war seit 1994 Dauerleihgabe im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen. Mit dem Vermächtnis von Irene Ludwig im Jahr 2012 ist das Gemälde in das Eigentum der Stadt Aachen übergegangen.

Die Ausstellung und der Katalog (29,80 Euro) sind in Kooperation mit der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen entstanden.

Kuratorin: Dr. Dagmar Preising
Öffentliche Führungen
Nur Museumseintritt

So, 01.01.2017, 12.00 Uhr    
Niederländische Moderne – Sammlung Veendorp
Leitung: Dr. Josef Gülpers

Sa, 07.01.2017, 15.00 Uhr
Schauplätze des Lebens – Fotografien von Walter Vogel
Leitung: Alexandra Simon-Tönges

So, 08.01.2017, 12.00 Uhr
Niederländische Moderne – Sammlung Veendorp
Leitung: Alexandra Simon-Tönges

Sa, 14.01.2017, 15.00 Uhr
Kuratorenführung
Bürgerliche Kunstkammer – Erstaunliche Sammlerstücke der Aachener Bürgerinnen und Bürger
Leitung: Michael Rief, Kustos der städt. Sammlungen / stv. Direktor

So, 15.01.2017, 12.00 Uhr
Niederländische Moderne – Sammlung Veendorp
Leitung: Lara Witt

Sa, 21.01.2017, 15.00 Uhr
Bürgerliche Kunstkammer – Erstaunliche Sammlerstücke der Aachener Bürgerinnen und Bürger
Leitung: Sabine Gandelheidt

So, 22.01.2017, 12.00 Uhr
Niederländische Moderne – Sammlung Veendorp
Leitung: Lydia Konnegen

Sa, 28.01.2017, 15.00 Uhr
Bürgerliche Kunstkammer – Erstaunliche Sammlerstücke der Aachener Bürgerinnen und Bürger
Leitung: Dr. Josef Gülpers

So, 29.01.2017,  12.00 Uhr
Niederländische Moderne – Sammlung Veendorp
Leitung: Alexandra Simon-Tönges

Senioren-Treffen
Mi, 25.01.2017, 15.00 Uhr
Windmühlen, Plattbodenschiffe und grasende Kühe – Das „Niederländische“ in der Sammlung Veendorp
Museumseintritt

Vortrag
Mi, 11.01.2017, 19.30 Uhr
Das Licht ist eine Hauptsache, mein Herr! – Die Haager Schule
Elise van Ditmars M.A.
Konservatorin im Veenkoloniaal Museum / Hauptautorin des Ausstellungskatalogs
Eintritt frei
SERVICE:

Suermondt-Ludwig-Museum
Wilhelmstr. 18, 52070 Aachen
Tel.: +49 241 47980-40
Fax: +49 241 37075
info@suermondt-ludwig-museum.de
www.suermondt-ludwig-museum.de

Das Suermondt-Ludwig-Museum ist der „Salon“ der Aachener. In einem prachtvollen Stadtpalais aus dem 19. Jahrhundert sind kostbare Sammlungen untergebracht. Herausragend ist die mittelalterliche Skulpturensammlung, eine der bedeutendsten in Deutschland. Auch holländische Meister der Barockzeit sind hier exzellent vertreten. Dazu gibt es eine kleine, feine Sammlung von Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, ein Kupferstichkabinett und eine riesige Kollektion kunsthandwerklicher Stücke.

Öffnungszeiten
Di-So 10.00-17.00 Uhr

Eintritt
Der Eintritt für Gäste bis einschließlich 21 Jahren ist in allen Museen frei.
Erwachsene: 6,00 Euro; ermäßigt: 3,00 Euro
Für Sonderausstellungen können andere Preise gelten.
Gruppen ab 8 Personen: 3,00 Euro je Person.
Schulklassen der Städteregion und der Euregio Maas/Rhein haben freien Eintritt. Außerhalb der Öffnungszeiten können Schulklassen für 20,00 Euro eine Führung buchen.
Museumscard „6 for 6“ (jeweils ein Eintritt in fünf Museen plus Rathaus / sechs Monate lang) für 14,00/10,00 Euro
Der Eintritt für Gäste bis einschließlich 21 Jahren ist in allen Museen frei.

Barrierefreiheit
Das Suermondt-Ludwig-Museum ist in einem ehemaligen Stadtpalais des
19. Jahrhunderts mit älteren und neueren Anbauten untergebracht. Grundsätzlich sind alle Räume in allen Stockwerken für Rollstühle usw. durch Einsatz von Liftanlagen erreichbar. Aufgrund der Baugeschichte muss man sich auf unter¬schiedliche Boden-Niveaus einstellen, und Rollstuhlfahrer sollten mit Umwegen rechnen. Ein Standardrollstuhl steht im Sanitätsraum neben dem Foyer bereit. Es gibt ein behindertengerechtes WC. Das Servicepersonal ist gerne behilflich.

Verkehrsanbindung
Bus: Linien 3, 13, 4
Parkhäuser: Adalbertsteinweg, Lothringerstraße

Kindergeburtstag: Party im Museum!
Freunde, Geschwister und Verwandte ins Museum einladen, um mit ihnen den wichtigsten Tag des Jahres zu feiern: Aus einem großen Angebot wählt das Geburtstagskind sein Lieblingsthema, zu dem es eine Führung gibt. Dann malen, kleben, basteln alle ihr eigenes Kunstwerk. Es darf ein mitgebrachter Imbiss serviert werden oder man bucht diesen im Museumscafé Bar Museo (Tel.: +49
241-25393), Anmeldung erforderlich. Termine nach Absprache. 70,00 Euro bis zu 12 Kindern, jedes weitere Kind 6,00 Euro

Bibliothek: Willkommen im literarischen Salon
In der Bibliothek des Suermondt-Ludwig-Museums – in den großartigen ehemaligen Salons der Villa Cassalette – stehen Ihnen sämtliche Buchbestände und bibliothekarische Fachkompetenz zur Verfügung. In der ruhigen, angenehmen Atmosphäre des „schönsten Lesesaals von Nordrhein-Westfalen“ kann man sich informieren, forschen, schreiben, lernen, schmökern. Speziell LehrerInnen und SchülerInnen bietet sich die Bibliothek als außerschulischer Lernort an: Zur Vorbereitung von Unterricht, Referaten, Facharbeiten und Abitur oder zur Vertiefung eines Museumsbesuches finden sich hier ein umfangreicher Fundus an Text und Bildmaterial und kompetente Unterstützung bei der Suche nach Informationen in Literatur und Internet. Alle Kunstinteressierten sind herzlich willkommen.
(Auskunft: Gabriela.Borsch@mail.aachen.de, Tel.: +49 241 47980-29)

Auskunft und Anmeldung
Museumspädagogische Angebote
Kulturbetrieb der Stadt Aachen
Zentralisierte Kunst- und Kulturvermittlung
Johannes Paul II.-Str. 1, 52062 Aachen
Tel.: +49 241 432-4998
Fax_ +49 241 432-4989
museumspaedagogik@mail.aachen.de