Herzogenrath

Glück mit dem Wetter hatten die vielen Mädchen, die am Samstagmittag vor dem Bürgerhaus warteten, um am 20. zauberhaft-frechen Mädchentag teilzunehmen. Fast könnte gesagt werden, „same procedure as every year“. Marie-Theres Sobczyk, 2. Stellvertretende Bürgermeisterin, eröffnete gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Birgit Kuballa den Tag und plauderte mit den aufgeweckten Mädels übers Frauensein und das Typische bei Mädchen. Dann folgten die unterschiedlichsten Workshops. Handwerklich ging es im „etwas anderen Nagelstudio“ zu. Hier konnten die Mädchen aus Holzstücken und Baumscheiben Handanlegen und mit Hammer und Säge arbeiten. Beim Speckstein wurde geraspelt und geschliffen und aus den Steinen entstanden eigene Schmuckstücke.

Bewegung war wieder in der Mehrzweckhalle angesagt. Das Austoben stand deutlich im Vordergrund. Die Mädchen flitzten auf Rollbrettern durch die Halle, sprangen auf Kisten hoch und hingen in der Kletterwand. Im Theaterworkshop war Kreativität und der Mut, sich auszuprobieren, gefragt. Beim Bauchtanz wurden die Hüften geschwungen und Bewegungen geübt, die für die Mädchen eher ungewohnt waren, aber dennoch mächtig Spaß machten. Zum Entspannen gab’s die Traumstunden und die Buchecke der Stadtbücherei. Spielerisch und dennoch ernsthaft ging es in den Workshops des Vereins Donum Vitae und der Drogenberatungsstelle aus Alsdorf zu. Themen rund um Liebe und Schönheit wurden angesprochen. „Wie sehe ich mich?“ „Was gefällt mir und was möchte ich in einer Freundschaft nicht?“ Diese Fragen hatten Platz und die Gelegenheit wurde von den Mädchen rege in Anspruch genommen. Eine Wen Do Trainerin machte mit den Mädchen ein Selbstbehauptungs­training. Hier wurde auch besprochen, was ein Mädchen tun kann, wenn sie etwas nicht mag. Kein Mädchen braucht sich auf dem Schulhof angrapschen zu lassen. Auch wenn das doch harmlos und nur ein Scherz ist.

Draußen im Zelt konnte Stockbrot am Lagerfeuer gemacht werden, beim Basteln von Freundschaftsbändern war so manches Gespräch möglich und mit Spezialbrillen wurden Rauschzustände simuliert und so gezeigt, was Drogen auslösen können. „Es war wieder eine breites Angebot für die Mädchen in der Altersspanne von 8 bis 14 Jahren“, berichtet die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Kuballa. Sie hatte den Tag gemeinsam mit dem Team Jugendarbeit der Stadt und der Unterstützung der städtischen Kindergärten und vielen verschiedenen Organisationen und Vereinen organisiert. Zudem halfen auch viele ältere Mädchen und Frauen, die so einen Tag einfach unterstützen möchten. Die Rückmeldung von den Referentinnen war positiv. Sie schätzen die gute Atmosphäre und freuen sich über das große Interesse der Mädchen an den einzelnen Themen. Auch die Mädchen selbst schienen äußerst zufrieden mit dem Tag zu sein. Der Mix aus mädchenuntypischen Angeboten und einfach auch der Möglichkeit, nur unter Mädchen Dinge zu erleben und auch verschieden Themen zu besprechen, ist das Besondere an diesem Tag. Ein ganzer Tag ausschließlich mit Mädchen kommt einfach gut an.

Selbstverständlich konnten sich den Tag über alle im Mädchencafé stärken mit Wraps und selbst gemachten Waffeln. Natürlich standen auf den Tischen Schalen mit Obst und Rohkost, die auch fleißig von den Mädchen geleert wurden.

Das kleine Abschlussfest beendete den Tag. Einige Eltern waren schon früher gekommen und konnten ebenfalls einige Ergebnisse live erleben. Ein Improvistionstheater wurde von den Mädchen aufgeführt, ein Bauchtanz vorgeführt und zum Schluss brauchte keine extra aufgefordert zu werden, an einem großen Abschlusstanz mitzumachen. Ein gelungener Tag!