RWTH

Der Verein MINT-EC und die RWTH Aachen organisierten ein Camp zur Technik-Kommunikation für ein bundesweites Schulnetzwerk. Wie können neue Technologien verständlich gestaltet und kommuniziert werden? Diesen Herausforderungen stellten sich 18 Jugendliche aus ganz Deutschland in der RWTH Aachen während eines Camps zur Technik-Kommunikation. Angeboten wurde es vom Verein MINT-EC, einem nationalen Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II. Es verfügt über ein ausgeprägtes Profil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT genannt. Während des viertägigen Camps beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit Themen aus den Anwendungsfeldern Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau und Werkstofftechnik. So gab es einen Infomarkt zur Energiewende, der über die ökonomischen, politischen und technischen Dimensionen der Energiewende aufklärte.

Foto: Peter Winandy / Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland besichtigten im Rahmen des MINT-Camps Prüfstände für Windkraftanlagen

Anwendung fand das erworbene Wissen in einem von Studierenden entwickelten Strategie-Spiel zum Bau eines Windparks. In diesem Rahmen agierten die Schülerinnen und Schüler als fiktive Agentur für Technikkommunikation. Um Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen, entwickelten sie zielgruppenspezifische Kommunikationsmaßnahmen. Die anschließende Besichtigung des Center for Wind Power Drives - kurz CWD - der RWTH mit seinen imposanten Prüfständen für Windenergieanlagen veranschaulichte eindrucksvoll die technischen Aspekte der Energiewende.

Das Feld der Informatik prägte ein Workshop zur Human-Computer-Interaction. Dort wurden die Anforderungen der nutzerorientierten Interface-Gestaltung analysiert und mögliche Lösungsansätze erarbeitet. Im Maschinenbau stand die visuelle Kommunikation im Mittelpunkt: Die Jugendlichen erstellten hier eine präzise Anleitung für den Bau von Komponenten eines rezirkulierenden Aquasystems, das in der Fischzucht in Tansania eingesetzt werden soll. In der Werkstofftechnik ging es darum, innovative Werkstoffe einem breiten Publikum bekanntzumachen. Die Plätze des Camps wurden paritätisch an Jungen und Mädchen vergeben. Neben der Auseinandersetzung mit den ausgewählten Themen gab es ein kulturelles und sportliches Rahmenprogramm. Zudem blieb genügend Gelegenheit zum Gedankenaustausch untereinander und mit den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

MINT-EC bietet seinen Netzwerkschulen hochwertige Veranstaltungen und Programme für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, Lehrkräfte und die Schulleitung an. Ziel ist die Begabtenförderung von jungen MINT-Talenten und die Förderung der qualitativen Schulentwicklung der MINT-EC-Schulen. Der Verein wurde im Jahr 2000 von Arbeitgebern gegründet und arbeitet eng mit regionalen Bildungsinitiativen zusammen. Das Netzwerk mit derzeit 247 zertifizierten Schulen mit rund 270.000 Schülerinnen und Schülern sowie 21.000 Lehrkräften steht seit 2009 unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK).