Lebendiges Aachen

StädteRegion Aachen. „Die Zukunft kommt vom Land“, sagte der nordrhein-westfälische Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Johannes Remmel, und erntete dafür einen kräftigen Zwischenapplaus in der Eicherscheider Tenne. Der Minister war in die StädteRegion gereist, um in Simmerath die Rheinland-Sieger des aktuellen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ in den Kategorien Gold, Silber und Bronze auszuzeichnen. Eine von Johannes Frizen (Präsident der Landwirtschaftskammer NRW) einberufene Kommission hatte im Sommer die Orte besucht und bewertet, die sich zuvor aufgrund von Kreisentscheiden qualifizieren mussten.


Es war gerade so, als habe die Natur die Schönheit und das Potential des ländlichen Raums noch unterstreichen wollen: Bei frostigen Temperaturen strahlte die Sonne von einem stahlblauen Himmel. Farbige Blätter an den Bäumen und auf den Straßen begleiteten die etwa 400 Gäste in die festlich geschmückte Tenne von Eicherscheid; dem Ort, der bereits 2007 als Bundesgolddorf ausgezeichnet wurde. Dabei geht es in dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, der im dreijährigen Rhythmus ausgelobt wird, schon längst nicht mehr nur um die Schönheit der Dörfer. „Entscheidend ist, wer sich erfolgreich mit den zentralen Zukunftsfragen beschäftigt“, erklärte Remmel, der beispielhaft die demografische Entwicklung, die Energiewende, die Dateninfrastruktur, das Bildungssystem und die Wirtschaftskraft des ländlichen Raumes ansprach. Und in diesem Sinne wollte der Minister auch die Aussage verstanden wissen, dass die Zukunft vom Land kommt. „Hier müssen wir heute schon das entwickeln, was dann in ein paar Jahren in den großen und mittleren Städten zur Anwendung kommen kann. Wir sind uns dieser Aufgabe bewusst und wollen uns auch gemeinsam mit Ihnen um die Prozesse des Schrumpfens kümmern, ohne dabei die Wertschöpfung für den ländlichen Raum aus den Augen zu verlieren“, gab Remmel die Richtung vor.

Um die anwesenden „Dörfer“ machte sich der Minister die geringsten Sorgen und auch Städteregionsrat Helmut Etschenberg nutzte die Gelegenheit, die städteregionalen Wettbewerbsteilnehmer zur Weiterentwicklung der Konzepte zu motivieren. Er nahm mit besonderer Freude an den Auszeichnungen von Orsbach und Konzen teil, die jeweils mit Silber prämiert wurde. Als Konzener Bürger gab er „seiner“ Dorfdelegation mit auf den Weg, die „Silber-Prämierung“ als Chance zu sehen, bei einem der folgenden Wettbewerbe noch einmal anzutreten. „Da ist noch Luft nach oben und in Konzen ist sicherlich genügend Potential, um die ausgezeichnete Leistung noch einmal zu steigern“, so der engagierte Städteregionsrat. Den fairen Applaus aller Platzierten und die goldenen Plaketten nahmen Thier (Oberbergischer Kreis) und Vossenack (Kreis Düren) entgegen. Für die Dürener war die Veranstaltung in Simmerath quasi ein Heimspiel und so war es wenig verwunderlich, dass die Vossenacker mit der zahlenmäßig stärksten Delegation ins Golddorf gekommen waren, um ordentlich zu feiern.

Ruth Roelen von der StädteRegion Aachen, die den Wettbewerb federführend begleitet, konnte sich erneut auf vielen fleißigen Helfer vor Ort verlassen. Eingerahmt von den musikalischen Beiträgen der Harmonie Rollesbroich 1902 e.V. waren es insbesondere zwei Kindertanzgruppen, die mit ihren Darbietungen zur Unterhaltung der Gäste beitrugen.  

Gäste, Teilnehmer und politisch Verantwortlich waren sich dann auch einig: Alles in allem ein gelungener Wettbewerb, eine schöne Veranstaltung und beste Werbung für den ländlichen Raum.