Stolberg

In den vergangenen Monaten hat sich die Flüchtlingslage in Deutschland deutlich entspannt und seit Jahresanfang wer-den der Kupferstadt Stolberg keine weiteren Personen mehr zugeführt. Damit ist die Phase der Erstversorgung abge-schlossen und die Aufgabe der Integration gewinnt zuneh-mend an Bedeutung. Frühzeitig hat die Stolberger Verwal-tung mit dem Flüchtlingsdialog Strukturen geschaffen, um flexibel und bedarfsgerecht auf Veränderungen in der Flüchtlingslage zu reagieren. Im Rahmen des nächsten Tref-fens am Donnerstag, den 29.09.2016 um 18.00 Uhr im Ratssaal des Stolberger Rathauses sind alle interessieren und enga-gierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich über die weiteren Schritte zur Integration der bei uns lebenden Flüchtlinge zu informieren und sich aktiv in die Integrationsarbeit einzubringen.

Als nach einem Amtshilfeersuchen der Bezirksregierung in Köln im August des vergangenen Jahres in Teilen der auslau-fenden Propst-Grüber-Schule erstmalig eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf dem Gebiet der Kupferstadt Stolberg eröffnet wurde, stand zunächst vor allem die Erstversorgung der zugewiesenen Personen im Vordergrund der kommunalen Anstrengungen. Unterstützt durch die Feuerwehr, das THW, das DRK und weitere Hilfsorganisationen und nicht zuletzt dank der Hilfe einer Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern, ist es in Stolberg gelungen, die zugeführten Personen zuverlässig und men-schenwürdig unterzubringen und zu versorgen. In dieser nicht leichten Phase hat die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung bis weit über die Stadtgrenzen hinaus Aufmerksamkeit erzeugt und unter Beweis gestellt, dass Stolberg eine weltoffene, hilfsbereite und tolerante Stadt ist, in der die Menschen bereit sind, anderen in Not zu helfen.

Zwischenzeitlich konnten alle drei Erstaufnahmeeinrichtungen im Stolberger Stadtgebiet leergeräumt werden.  Die Turnhallen der Propst-Grüber-Schule sowie des Berufskollegs stehen wieder vollständig für den Schul- und für den Vereinssport zur Verfügung. Als letzte Erstaufnahmeeinrichtung wird zum 31.10.2016 und damit zwei Monate vor dem ursprünglich geplanten Termin die EAE Donnerberg vollständig geschlossen, nachdem die Infrastruktur zuletzt in einem Stand-by-Betrieb aufrechterhalten worden ist.

Damit verschieben sich auch die Prioritäten in der kommuna-len Flüchtlingsarbeit. Im Rahmen der nächsten Sitzung des Stolberger Flüchtlingsdialogs wird die Verwaltung alle interes-sierten Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Sachstand der Flüchtlingslage in Stolberg informieren. Gleichzeitig gilt es, die vielfältigen Angebote für Flüchtlinge in Stolberg zu erfas-sen, um auf dieser Grundlage einen nachhaltigen Integrationsplan zu erarbeiten. Mögliche Lücken in der Angebotslandschaft sollen durch eine Befragung aller beteiligten Akteure ausgemacht und geschlossen werden und Änderungs- sowie Ergänzungsvorschläge in die weiteren Planungen mit aufgenommen werden.

In die weiteren Planungen können sich nicht nur diejenigen einbringen, die bereits seit langem die Flüchtlingsarbeit in Stolberg unterstützen sondern alle interessierten und hilfsbe-reiten Bürgerinnen und Bürger. Die Verwaltung freut sich auf eine rege Mitwirkung.