Polizeibericht

Nach dem Großeinsatz der Aachener Polizei anlässlich des diesjährigen Klimacamps ziehen Polizeipräsident Dirk Weinspach und die Polizeiführer Wilhelm Sauer und Armin von Ramsch eine positive Bilanz. Den zeitweise mehr als 1000 im Einsatz befindlichen Beamtinnen und Beamten aus Aachenund anderen Behörden wurde nicht zuletzt wegen der Besonderheit des Einsatzraumes, der außergewöhnlich langen Einsatzdauer von 10 Tagen über jeweils 24 Stunden sowie den heißen Temperaturen viel abverlangt. Haupteinsatztage waren dabei die angekündigten Aktionstage Donnerstag und Samstag. Sämtliche angemeldeten Demonstrationen und Mahnwachen verliefen friedlich.

Über den gesamten Zeitraum nahm die Polizei 26 Personen in Gewahrsam: 23 von ihnen hatten am Samstagmorgen widerrechtlich den Tagebau betreten. Drei von ihnen ketteten sich an Förderbänder an; sieben weitere Personen befanden sich auf bzw. in der Nähe der Bänder. Gegen alle 23 Tatverdächtigen wird nun wegen Hausfriedensbruchs ermittelt. Alle Personen wurden nachmittags nach erkennungsdienstlichen Maßnahmen wieder entlassen.

Am Samstagnachmittag wurden drei Personen im Rahmen der Beseitigung einer Sitzblockade auf der L 241 in Gewahrsam genommen. Ein Aktivist hatte einen Beamten mit Suppe beworfen, ein weiterer hatte die Beamten beleidigt. Ein dritter hatte versucht, während der polizeilichen Maßnahme einen Tatverdächtigen zu befreien. Einer der Tatverdächtigen hatte seine Personalien nicht preisgeben wollen. Weil
eine Identifizierung nicht möglich war, wurde er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aachen festgenommen. Nachdem er seine Personalien am Sonntag genannt hatte, wurde er am Sonntag aus dem Gewahrsam in Aachen entlassen. Vor dem Präsidium warteten offensichtlich weitere Aktivisten auf ihn und nahmen ihn in Empfang.

Die Personen, die am Donnerstag in eine leerstehende Schule in Immerath eingedrungen waren, haben das Gebäude am Samstagabend gegen 18 Uhr selbstständig verlassen. Eigens für diesen Einsatz erstellte Flyer wurden an die Demonstrationsteilnehmen, Aktivisten und Interessierte ausgeteilt. Polizisten als Ansprechpartner waren jederzeit an den jeweiligen Einsatzörtlichkeiten zugegen. Die Polizei nutzte zudem auch die sozialen Medien, um über den Einsatz zu informieren.

Der Einsatzverlauf wurde von mehreren politischen Mandatsträgern und Medienvertretern begleitet, die hierbei von der Aachener Polizei betreut wurden. Die Aachener Polizei war bereits im Vorfeld des Einsatzes mit allen beteiligten Personen, Institutionen und Verbänden in einen fortwährenden Dialog getreten, um einen möglichst gewaltfreien Verlauf der Proteste zu erzielen. Der Polizeiführer Herr Sauer betonte zum Ende des Einsatzes: "Insbesondere die Dialogbereitschaft und Besonnenheit auf beiden Seiten trugen dazu bei, dass das Klimacamps 2016 einen friedlichen Verlauf nahm. In diesem Zusammenhang möchte ich auch allen im Einsatz beteiligten Beamtinnen und Beamten einen großen Dank aussprechen."