Stolberg

Nun ist es offiziell: das Gelände der am 11. Juli 2017 auslau-fenden Propst-Grüber Schule auf der Liester wurde inklusive der ehemaligen Tennisplätze für 3,2 Millionen Euro an die GHS Immobilien GbR verkauft. Am Dienstag haben Bürger-meister Dr. Tim Grüttemeier und die Investorengruppe um Hans-Dieter Hollander, Philipp Hollander und Hermann Greiff aus Paderborn sowie Heinrich Sangerhausen aus Bad Driburg den Kaufvertrag unterzeichnet. Auf dem Gelände wird eine neue Pflegestation für das Seniorenzentrum am Amselweg errichtet. Der Schulbetrieb an der Propst-Grüber-Schule ist bis zu deren Auslaufen im kommenden Jahr si-chergestellt.

„Lange war das Seniorenzentrum Amselweg ein großes Sor-genkind für uns als Stadt, aber vor allem auch für die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner sowie für deren Angehörige. Seit wenigen Jahren stimmt zwar die Entwicklung glücklicher-weise wieder, ungeklärt war bis vor kurzem jedoch noch die Frage, wie wir die Pflegeangebote nachhaltig sichern können.“, erklärt Bürgermeister Dr. Grüttemeier. „Mit den Investoren um Herrn Sangerhausen haben wir erfahrene Partner gefunden, die sich zudem bereits stark in der Kupferstadt engagieren und mit denen wir als Verwaltung vertrauensvoll zusammenarbeiten können.“

Die GHS Immobilien GbR investiert in Stolberg bereits in die neue Itertalklinik-Seniorenresidenz Alt Breinig. Durch den Kauf des gut zwei Hektar umfassenden Areals auf der Liester weiten die Investoren ihr Engagement in der Kupferstadt nun noch einmal deutlich aus. Sie hatten sich zuvor mit ihrem Angebot gegen fünf weitere Interessenten anhand eines Kriterienkatalogs durchgesetzt. Bereits im März dieses Jahres hatte der Stadtrat die Grundsatzentscheidung zum Verkauf des Schulgeländes gefasst und Anfang Juli den Verkauf des gesamten Areals beschlossen.

Durch die nun erfolgte Vertragsunterzeichnung kann nun in enger Abstimmung mit dem Seniorenzentrum mit der Entwicklung einer Konzeption für die neue Pflegeeinrichtung begonnen werden. Spätestens zum 1. August 2018 muss die neue Einrichtung in Betrieb gehen können, denn aufgrund der dann veränderten gesetzlichen Bestimmungen entspricht die bisherige Pflegestation am Amselweg nicht mehr den Anforderungen.

„Die neue Einrichtung wird Stolbergs Position als generatio-nengerechte Stadt noch weitere stärken, denn durch den geplanten Neubau können wir unsere Pflegeangebote ausbauen und dauerhaft sichern.“, erläutert der Technische Beigeordnete der Kupferstadt Stolberg Tobias Röhm. „Auf dem Gelände der Propst-Grüber-Schule werden die Investoren nicht nur eine neue Senioreneinrichtung mit über 80 Pflegeplätzen inklusive aller dafür erforderlichen Anlagen errichten. Außerdem wird hier eine ambulante Wohngemeinschaft mit zweimal zwölf Plätzen, eine Tagespflege mit 20 Plätzen, eine separate Hauskapelle sowie großzügige Freianlagen entstehen. Mit einer Pelletheizung, Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher und thermischen Solaranlagen erfüllen die Gebäude alle energetischen Standards und sind somit richtungsweisend für Stolberg und für die Region.“

Die bislang dem Schulgebäude angegliederte Sporthalle bleibt den Stolberger Vereinen und Schulen auch nach Errichtung der neuen Senioreneinrichtung erhalten. Sie wird nicht abgerissen sondern zukünftig autark mit Wasser und Energie versorgt. Auf dem nicht für die Pflegeeinrichtung benötigten Grundstück ist eine Wohnbebauung mit 20 Doppelhaus-hälften oder zehn Mehrfamilienhäusern mit je sechs Wohneinheiten vorgesehen. Die genauen städtebaulichen Details werden im Rahmen der Bauleitplanung noch abgestimmt.
 
Der Baubeginn sowie die hierfür notwendigen vorbereitenden Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit der Schulleitung erfolgen. Es wird keinerlei Beeinträchtigungen des laufenden Schulbetriebs geben und der letzte Jahrgang an der Propst-Grüber-Schule wird regulär im Juli 2017 den Schulabschluss absolvieren können.