Herzogenrath

Schülerinnen und Schüler zeigen Rassismus rote Karte. Ausgehend von Fragestellungen und Verunsicherungen, die verbunden sind mit der momentanen Situation der Migration hat die Schule festgestellt, dass nicht alle Fragen, mit einer rationalen Antwort zu erklären sind, sondern mit Haltung und mit Herz gefühlt und werden müssen. Um diese Haltung weiter zu entwickeln hat die Schule sich entschieden, das Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage durchzuführen. Dieses Projekt bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten. Sofortige Begeisterung kam auf, so dass es für die Projektleitung, Richard Elfring, Sarah Thies, Eva Müller und Inga Jenuit kein Problem war, Unterschriften zu sammeln. Erforderlich waren 70% aller Menschen, die an der Schule arbeiten und lernen. Am Ende waren es weit über 80 Prozent, die sich verpflichten künftig gegen jede Form von Diskriminierung an der Schule sich einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage durchzuführen.

Zum Projekt gehört auch, dass eine Schule gegen Rassismus einen Paten hat, in diesem Falle sind es sogar drei: Herr Aldenhoven (Bistum Aachen), Herr Basogul (muslimischen Moschee Merkstein) und Herr Büker (ev. Kirche), die die Käthe-Kollwitz-Schule auch weiterhin begleiten und unterstützen werden.

Bei der Titelverleihung am Samstag, den 11.06.2016 wurden die beeindruckenden Projektgruppenergebnisse präsentiert, die durch die Schülersprecher Marco Ruitenbeck und Justin Moll anmoderiert wurden, u.a. ein Theaterstück zur Flüchtlingsproblematik, Explainit zu Weltreligionen, eine große Collage zum Leben der Anne Frank, eine Trikotmodenschau, Ergebnisse einer Umfrage zu Diskriminierung, kreative Kunstwerke und Skulpturen. Unter dem Motto: „Wie schmecken andere Länder“ wurden afrikanischer Kuchen, marokkanische Köstlichkeiten und vietnamesische Spezialitäten gereicht. Frau Simonidis, selbst vietnamesischer Flüchtling, berichtete von ihren Fluchterfahrungen als Kind und kochte mit den Schülerinnen und Schüler landestypische Speisen. Auch gab es Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten mit Schülern der internationalen Klasse der Europaschule. Trotz anfänglicher Scheu erzählten die Jugendlichen von ihren Heimatländern Syrien, Irak und Rumänien, was die „Käthe-Kollwitzer“ sehr beeindruckte. Telefonnummern wurden getauscht und neue Treffen vereinbart.

Herr Bozkir als Vertreter der Städteregion überreichte die Urkunde: „Ihr erhaltet den Titel zurecht“, die dann von den Schülerinnen und Schülern überwältigt angenommen wurde. Mit den Worten: „Hier wird das Projekt nicht nur mit Inhalt, sondern mit Leben gefüllt“, bedankte sich Jürgen Mohr, Schulleiter der Käthe-Kollwitz-Schule, sichtlich stolz bei seinen Schülern und bei seinem Kollegium. Auch ging der Dank an die drei Paten, die dem Festakt beiwohnten. Das Schlusswort bildete die „Figurengruppe“, die in großen Buchstaben ein „MITEINANDER“ auf die Bühne zauberten mit der Verpflichtung, dies in Zukunft auch zu leben.