Alles rund um Aachen

Sozial geförderter Wohnraum in Aachen dringend nötig. Win-Win-Beziehung für alle Beteiligten. GRÜNER Ratsantrag fordert konkrete nächste Schritte. Am Sportplatz an der Karl-Kuck-Straße macht Michael Rau, planungspolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN, deutlich, was in Sachen Wohnungsbau getan werden kann: Der Sportplatz wird aufgrund des Umzugs ins Brander Feld bald nicht mehr genutzt, das städtische Grundstück ist dann für andere Zwecke verfügbar, zum Beispiel für den dringend benötigten Wohnraum. Ein Antrag der GRÜNEN dazu lautet nun: Baut die Stadt nicht selbst, kann ein Verkauf von Grundstücken an Stiftungen, die die Stadt verwaltet, zum Zweck des sozial geförderten Wohnungsbaus die Lösung sein. Sozialer Wohnungsbau ist das Thema für Aachen in den nächsten Jahren. Bereits heute kann nur jede dritte Anfrage nach Sozialwohnungen bedient werden. Die Zahlen werden sich weiter verschlechtern, da in den kommenden Jahren viel sozial geförderter Wohnraum aus der Bindung fällt, sprich: Diese Wohnungen werden dann zu freien Marktpreisen angeboten (rund 3.000 von 10.000 Wohnungen in den nächsten 10 Jahren, Stand 2014).

„Aus unserer Sicht ist der Bau von Geschosswohnungen eine der wichtigsten Aufgaben dieser Ratsperiode und erfordert ein sofortiges Handeln der Politik und ein entschlossenes Vorgehen der Verwaltung“, sagt Rau und verweist auf die Untätigkeit der großen Koalition bei diesem wichtigen Thema. Sämtliche Projekte, die derzeit im sozialen Wohnungsbau stattfinden, haben eine Vorlaufzeit von fünf bis zehn Jahren und sind auf den Weg gebracht worden, lang bevor die große Koalition in Aachen das Ruder übernommen hat.
Die Aachener GRÜNEN drängen bereits seit über einem Jahr darauf, dass in Sachen Wohnungsbau endlich etwas passiert. Mit ihrem aktuellen Ratsantrag „Kommunaler Wohnungsbau mit Stiftungskapital“ bringen sie eine konkrete Idee auf den Weg. „Grundsätzlich ist der Wohnungsbau für Stiftungen, die von der Stadt Aachen verwaltet werden, möglich und auch sinnvoll. Die Stiftungen verzinsen damit ihren Besitz und erwirtschaften eine solide Rendite. Für den Wohnungsbau erhalten sie Förderkredite, 25% davon sind zuschussfrei“, so Rau.
Es ist Aufgabe der Stadt, das Vermögen der Stiftungen treuhänderisch zu verwalten und eine möglichst hohe Rendite zur Finanzierung des jeweiligen Stiftungsfonds zu erwirtschaften. Hierfür ist in Zeiten niedriger Zinsen der Wohnungsbau besonders geeignet. „Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, meint Sebastian Breuer, sachkundiger Bürger der GRÜNEN in Planungsausschuss. „Nicht nur die Stiftungen gewinnen dabei, auch die Stadt erhält Entlastung beim sozialen Wohnungsbau. Und am wichtigsten: die vielen Wohnungsuchenden in Aachen haben zukünftig wieder bessere Chancen, bezahlbaren Wohnraum zu finden.“
 „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um konkret in den Wohnungsbau über Stiftungskapital einzusteigen. Das Grundstück an der Karl-Kuck-Straße ist nur ein Beispiel, insgesamt verfügt die Stadt über mehrere Flächen, die für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden könnten“, meint abschließend Vahid Moradi, sachkundiger Bürger im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss. Weitere geeignete städtische Grundstücke liegen etwa an der Rombachstraße oder am Branderhofer Weg.