Alles rund um Aachen

Nicht nur im Aachener Süden, auch in Eilendorf sollen weitere „weiße Flecken“ auf der Breitband-Internet-Karte des Stadtgebietes erschlossen werden. Der Aachener Internetanbieter „NetAachen“ kündigte auf einer Pressekonferenz am Freitag, 17. Juni, an, das Glasfasernetz jetzt auch im Stadtteil Eilendorf auszubauen, um damit Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde zu ermöglichen. „95 Prozent des Stadtgebietes verfügen bereits über Leitungen, die eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 50 Mbit pro Sekunde ermöglichen. Das ist bereits eine gute Quote. Nun geht es darum, die letzten Lücken zu schließen, denn ein leistungsfähiges Internet hat für den Wirtschaftsstandort Aachen eine große Bedeutung“, erklärte Oberbürgermeister Marcel Philipp auf einem Pressegespräch am Freitag (17. Juni) im Cockerill-Park.

Anwohner dieser Siedlung in Eilendorf hatten sich zu einer Initiative zusammengeschlossen und sich an den Fachbereich Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen gewandt, um auf die unbefriedigende Situation aufmerksam zu machen. Mit NetAachen wurde ein Provider gefunden, der sich bereit erklärt hat, dieses Problem zu lösen. Zum Einsatz kommt die sogenannte Vectoring-Technik.   

Vectoring-Technik kommt zum Einsatz
Von den Backbone-Übergabepunkten von NetAachen, dem Basisnetz, werden dazu in Eilendorf insgesamt 54 neue DSLAM-Gehäuse (Digital Subscriber Line Access Multiplexer, DSL-Zugangskonzentratoren - Umsetzung von Lichtwellenleitern auf Kupfer) angeschlossen, um diese mit den bereits vorhandenen 68 Kabelverzweigern (KVz) der Telekom zu verbinden. Durch diese Anbindung ans Glasfasernetz werden die bestehenden Telekom-Kupferstrecken (die sogenannten letzten Meilen) zu 8860 möglichen Privatkunden und noch einmal 460 Gewerbebetrieben erheblich verkürzt. Über VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) sind dann Datenübertragungsraten erzielbar, die den bisherigen Standard dank Vectoring um ein Vielfaches übertreffen.

Mittels dieses FTTC-Verfahrens (engl. Fibre to the Curb, Glasfaser an den Randstein; in die Nähe des Teilnehmers) wird die NetAachen somit einen weiteren kompletten Aachener Stadtteil  ans rasend schnelle Netz bringen. „Rund die Hälfte der Glasfaserverlegung, ca. fünf Kilometer, erfolgt über Kabelzug in bestehenden NetAachen- und STAWAG-Trassen, so dass tiefbaubedingte Einschränkungen für die Anwohner deutlich minimiert werden können“, so Andreas Schneider, Geschäftsführer von NetAachen, zum unmittelbar anlaufenden Ausbau-Projekt Eilendorf mit einem Investitionsvolumen in Höhe von gut 800.000 Euro.

„Die täglichen Anwendungen und eine zunehmende Always-On-Mentalität, also stets mit dem Internet verbunden zu sein, erfordern immer höhere Bandbreiten", erklärt Andreas Schneider, Geschäftsführer der NetAachen: „Surfgeschwindigkeiten von 50 bis zu 100 Mbit/s sind vor allem für Familien ein klarer Vorteil, wenn internetfähige Endgeräte häufig gleichzeitig genutzt werden.“ Im Hinblick auf eine zukunftssichere Kommunikationstechnologie setze man daher auf den konsequenten Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in der Region Aachen-Düren-Heinsberg.

Ausbau auch im Aachener Süden
Auch das Land Nordrhein-Westfalen und die Bundesregierung sehen die Versorgung mit schnellem Internet als vordringliche Aufgabe. Die Landes- und Bundespläne sehen vor, bis 2018 eine flächendeckende Versorgung von Datenübertragungsraten von mehr als 50 Megabit pro Sekunde sicherzustellen. Dieses Ziel ist in Aachen - laut Breitbandatlas.NRW – bereits zu knapp 95 Prozent erreicht. In den dünner besiedelten Außenbezirken besteht jedoch noch Nachholbedarf. NetAachen hatte im Januar bereits angekündigt, die Ortsteile Kornelimünster, Walheim, Lichtenbusch, Oberforstbach, Schleckheim, Nütheim, Krauthausen und Eich mit schnellen Internetverbindungen auszustatten.

Chancengleichheit für alle Bürger
„Eine gute Breitbandversorgung bedeutet auch mehr Chancengleichheit für Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von ihrem Wohnort. Darüber hinaus wird ein Beitrag geleistet für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wenn HomeOffice und Telearbeit auf einem hohen technischen Niveau ermöglicht werden“, so Oberbürgermeister Marcel Philipp.

Anwohner und Unternehmen, die über eine unzureichende Internetverbindung verfügen, können sich an André Schnitker im Büro des Oberbürgermeisters oder an den Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten der Stadt Aachen wenden. „Wir sind dankbar für Hinweise von Unternehmen und Bürgern wie hier in dem Fall des Cockerillparks, da dies uns hilft, weitere weiße Flecken innerhalb des Stadtgebietes zu identifizieren. Manchmal ist es möglich, wie hier geschehen, kurzfristige Lösungen zu finden“, erklärte Roman von der Lohe aus dem Fachbereich Wirtschaftsförderung. Die zentrale Kontakt-E-Mailadresse für dieses Thema lautet  breitband@mail.aachen.de.

WEITERE STIMMEN

Elke Eschweiler, Bezirksbürgermeisterin Eilendorf:
„Der heutige 17. Juni 2016 ist ein ganz besonderer Tag für unseren Stadtbezirk, denn er ist Starttermin für den flächendeckenden Breitband-Ausbau in Eilendorf. Ein unverzichtbares Muss in der heutigen Kommunikation, für Schule und Beruf, Fernsehen und Video-Telefonie, ganz besonders aber auch zur Förderung neuer Geschäftsmodelle und Produkte. Eine Investition in den flächendeckenden Breitbandausbau ist damit gleichzeitig auch eine Investition in Wachstum und Arbeitsplätze. Den Stein ins Rollen gebracht hat eine Bürgerinitiative unter der Federführung von Professor Dr. Jochen Müsseler, als wir im Januar 2016 mit einem entsprechenden Antrag auf die fehlende Internetgeschwindigkeit im Cockerillpark aufmerksam gemacht worden sind. Dass wir heute, nicht einmal ein halbes Jahr nach Antragseingang, bereits die Lösung dieses Problems angehen können, macht mich sehr stolz und dankbar zugleich. Stolz auf unseren engagierten Bezirksamtsleiter Martin Freude, der das Problem sowohl bei NetAachen als auch im Fachbereich Wirtschaftsförderung und Europäische Angelegenheiten nahezu auf dem ‚kurzen Dienstweg‘ platziert hat; und dankbar, weil wir mit NetAachen nicht nur einen höchstkompetenten Partner in Sachen Breitbandausbau gefunden haben, sondern auch einen Partner, dessen Herz für die Region und die Menschen, die hier leben, schlägt. Die Bürgerinitiative ‚Schnelleres Internet für den Cockerillpark‘ hat einmal mehr deutlich gemacht, wie durch engagierte Zusammenarbeit von Bürgern, Politik, Verwaltung und Wirtschaft gute und schnelle Ergebnisse erzielt werden können.“


ERLÄUTERUNGEN

Vectoring

Ein zusätzlicher Prozessor, der in die den Kabelverzweigern vorgeschalteten NetAachen-DSLAM-Gehäuse integriert wird, korrigiert Störsignale zwischen den Leitungen auf der letzten Kupfermeile in Echtzeit. Durch ein entsprechendes Gegensignal können die Daten deutlich schneller übertragen werden - das finale Stück Kupferlandstraße mutiert zur Datenautobahn. So können Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s erreicht werden. Auch der Upload bringt dann eine deutliche Verbesserung von 10 auf bis zu 40 Mbit/s mit sich.

Über die NetAachen GmbH

Als regionaler Anbieter für den Wirtschaftsraum Aachen-Düren-Heinsberg versorgt die NetAachen rund 47.000 Telekommunikationskunden und über 16.000 Kunden für TV-Kabelnetzdienste mit schnellen Verbindungen. Über 12.000 Kilometer Glasfaserleitungen wurden zu diesem Zweck bereits in die Erde verlegt. An dieses Glasfasernetz sind schon heute 140.000 Haushalte mit Bandbreiten von bis zu 200 Mbit/s angeschlossen. Allein in 2015 hat NetAachen über 4 Millionen Euro in den Netzbau investiert. Das Unternehmen setzt kontinuierlich auf die Schaffung von breitbandigen Infrastrukturen in seinem Verbreitungsgebiet. Pressekontakt:
Bernd Born|NetAachen GmbH, Tel. 0241-91852 21 | Fax 0241-91852 99 | bernd.born@netaachen.com