Die Gitarre und die spanische Region Katalonien stehen im Mittelpunkt des zweiten Teils des Aachen Guitar Festivals speGTRa 2016. Im ersten Konzert am Samstag, 28. Mai, um 20 Uhr in der Aula des Einhard-Gymnasiums begleitet der Flamenco- und Jazz-Gitarrist Jorge Bravo die in Sevilla lebende Sängerin Mor Karbasi. Auch der Star Bassist Kai Eckhardt (John McLaughlin-Bandmitglied) ist mit von der Partie. Das Schaffen der Sängerin ist nicht nur inspiriert von ihrem eigenen jüdischen Erbe, sondern ebenso beeinflusst vom sinnlichen spanischen Flamenco und der Melancholie des Fado. All diese Elemente fließen ein in ein faszinierendes Repertoire, das von traditionellen jüdischen Liedern bis zu eigenen, zeitgenössischen Kompositionen reicht.
Ein ungemein farbig besetztes Werk
Souvenir d`Espagne ist der Titel eines Konzerts am Sonntag, 29. Mai, um 11 Uhr im Spiegelfoyer des Theater Aachen. Zur Aufführung kommt das Quintett für Gitarre und Streicher des italienischen Komponisten Mario Castelnuovo-Tedesco. Es ist eines der Standardwerke für diese intime Besetzung - Vicente Bögeholz übernimmt den Gitarrenpart, Felix und Nazli Giglberger spielen Violine, Tom Morrisson Viola und Eva van Ooij Violoncello. Contra-xions heißt das Werk des Festivalpaten Feliu Gasull, Gitarrist und Komponist aus Barcelona. Es ist das zweite Werk dieses Konzertes. Das ungemein farbig besetzte Werk ist trotz seiner immensen technischen Herausforderungen ein äußerst klangsinnliches, spannend zu hörendes Ensemblestück. Den Gitarrenpart in diesem Werk übernimmt der Spanier Jaime Velasco. Das Neue Musik Ensemble Aachen steht unter Leitung von Marijn Simons.
Klassische Gitarrenmusik aus Katalonien
Klassische Gitarrenmusik aus Katalonien bietet ein Konzert mit dem argentinischen Gitarristen Pablo Márquez am Sonntag, 29. Mai, um 17 Uhr im Kammermusiksaal der Musikhochschule. Auf dem Programm stehen Werke von Gaspar Cassadó, Christian Manén, Miguel Llobet und Eduardo López-Chávarri. Pablo Márquez beeindruckt das Publikum mit seiner Klangkultur, einer großen stilistischen Bandbreite und mit tiefgründigen Interpretationen. Er hat mehrere bedeutende Wettbewerbe gewonnen und unterrichtet als Professor an der Musik-Akademie Basel.
Am Montag, 30. Mai, führen Studierende der Gitarrenklassen Jörg Falk und Prof. Hans Werner Huppertz von der Hochschule für Musik und Tanz Köln Abteilung Aachen im Kammermusiksaal der Hochschule Werke des berühmten spanischen Gitarristen Francisco Tárrega, seiner Zeitgenossen und Schüler auf. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
„Der Gesang der Vögel“
„El Cant des Ocells – Der Gesang der Vögel“ ist der Titel des Konzertes am Donnerstag, 2. Juni, 20.30 Uhr im Ballsaal des Alten Kurhauses. In diesem Konzert interpretieren Musiker der Region Chor- und Kammermusik mit Gitarre von Feliu Gasull. Mitwirkende sind Stefanie Faust, Querflöte und Piccolo, Bianca Gleisner, Oboe, Johanna Schmidt, Violine, Illa Tönnies, Cello, Chihoon Choi, Kontrabass, Marie Juncke, Harfe, Harald Ingenhag, Perkussion. Gitarre spielen Vicente Bögeholz, Pascal Fricke, Feliu Gasull, Tobias Juchem und Ja Min Oh sowie das Cologne Guitar Quartet. Special Guest ist die katalanische Sopranistin Assumpta Mateu. Der Cor aCcanto unter Leitung von Elo Tammsalu gehört ebenfalls zum umfangreichen Aufgebot an Mitwirkenden. Im kompositorischen Schaffen von Feliu Gasull spielt die Stimme eine bedeutende Rolle. Als Kunstlied, mit Gitarre, Sinfonieorchester oder im Chor ist der Gesang ein wichtiges Medium seiner Musiksprache. Assumpta Mateu, die den gesanglichen Solopart übernimmt, ist Professorin für Gesang und Lied an der Escola Superior de Música de Catalunya in Barcelona.
Assumpta Mateu wirkt auch mit im Konzert am Samstag, 4. Juni, um 20 Uhr in der RWTH Couvenhalle in der Kárman-Str. 17 bis 19. Carmina Hispanica ist der Titel diese Konzertes, in dem Feliu Gasull eigene Werke interpretiert und auch durch das Programm führt. Mit dabei ist auch der Chor Carmina Mundi unter der Leitung von Harald Nickoll.
Auftragswerke über katalanische Volksweisen
Das Abschlusskonzert des diesjährigen Festivals findet am Sonntag, 5. Juni, um 18 Uhr in der Auferstehungskirche am Kupferofen statt. Zwei Uraufführungen von Auftragswerken über katalanische Volksweisen bilden den Rahmen für dieses Konzert: Feliu Gasulls innige „La Dama d`Arago“und Wolfgang Bartschs spektakuläres „El Mestre für Baglama-, Gitarren- und Zupforchester, Perkussion sowie Chor lassen noch einmal mediterrane Klangwelten entstehen. Darüber hinaus gibt es Wiederaufnahmen aus früheren Festivals von Nuccio D`Angelo, Wolfgang Bartsch und Annette Kruisbrink. Dabei trifft das Projektensemble Chordophon X auf den Aachener Kammerchor, auf das Grenzland Zupforchester und auf ein Baglama Projektensemble sowie auf die Solisten Annette Kruisbrink, Arlette Ruelens, Assumpta Mateu, Adrian Maruszczyk, Adam Rafferty, Leo Bögeholz Gründer und Zorro Zin.
Das Festival will vernetzen und überraschen
Das diesjährige Aachen Guitar Festival-speGTRa 2016 steht unter dem Motto "Mediterrane Klangwelten". Es widmet sich diversen Saiteninstrumenten des Mittelmeerraumes und spannt einen großen Bogen von Istanbul nach Barcelona und von Anatolien nach Katalonien. Das vom in Aachen lebenden und aus Chile stammenden Gitarristen Vicente Bögeholz ins Leben gerufene Festival will Brücken zwischen der Gitarre und anderen Instrumenten schlagen, zwischen Künstlern aus unterschiedlichen Kulturkreisen und zwischen traditioneller und neuer Musik. Das von der Stadt Aachen geförderte Festival lässt sich in keine der gängigen Schubladen einordnen. Es will vor allem vernetzen und überraschen. speGTRa wird zudem über das Projekt "Brückenklang“ aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW gefördert.
Im ersten Teil des Festivals „Aachen Sáz Forum“ vom 20. bis 22. Mai stand die türkische Langhalslaute Bağlama im Mittelpunkt.
Ausführliche Informationen zu den diversen Konzerten und Künstlern sowie zu den Eintrittspreisen findet man im Internet unter www.spegtra.com . Ein ebenso ausführliches Programmheft ist erhältlich in fast allen städtischen Kultureinrichtungen und bei Klenkes Ticket im Kapuzinergraben. Dort gibt es auch Tickets im Vorverkauf.