Alles rund um Aachen

„Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg!“ Diesen Satz hat Markus Krings schon im Jahr 2008 gehört, als er – damals noch Schüler des Pius-Gymnasiums – ein Rotary-Sprachturnier mit einer überzeugenden Rede gewann. Dass es den designierten Träger des Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen  schon immer auf die Bühne gezogen hat und dass dabei seine sprachlichen Talente stets im Vordergrund standen, belegt der Blick in die Archive. Ob Grundschul-Wettbewerb der Sparkasse Aachen in Öcher Platt, ob Sieg im Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ oder eben Rotary-Turnier – Markus Krings ist immer schon „met de Mull dobeij“.

Foto: Stadt Aachen/Andreas Herrmann/ Markus Krings (Mitte) ist der designierte Träger des Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen. Ihm gratulierten Oberbürgermeister Marcel Philipp und Oliver Thouet (rechts)

Heute (27. August) war er aber tatsächlich mal für einen Moment sprachlos. Denn eigentlich war er nur als Unterstützer für den Domsingschüler Jason Kocurek dabei, der mit seinem Gedicht von „Dr Krentweck“ die illustre Runde bei der diesjährigen Bekanntgabe des Thouet-Mundartpreises der Stadt Aachen im Weißen Saal des Rathauses erfreute. Für Markus Krings ein stilles Vergnügen. Dachte er. Wie erstaunt und baff war da der sonst so redegewandte 23-Jährige, als sich in den Worten des Vorsitzenden der Jury, Oliver Thouet, immer mehr verdichtete, dass nur er der künftige Preisträger sein könnte. Und als ihm Oberbürgermeister Marcel Philipp freundlich zur großen Ehrung gratulierte und seine Vorfreude auf die feierliche Preisverleihung am Dreikönigstag (6. Januar 2016) im Krönungssaal des Aachener Rathauses ausdrückte, gab es keine Zweifel mehr.

Markus Krings, zwar noch jung an Jahren, vereint vielerlei Talente in sich, die ihn zu einem prädestinierten Botschafter der Öcher Heämetsproech machen. Schließlich spricht er die Sprache der Heimat nicht nur tadellos, er weiß sie auch für seine Auftritte – unter anderem als jüngstes Mitglied der Aachener Vokalformation „capella a capella“ – perfekt einzusetzen. Er zeigt, wie präzise und vielschichtig das Öcher Platt ist, wenn man es gekonnt benutzt. Nicht umsonst darf Krings  sich darüber freuen, dass der Grandseigneur des Öcher Platts, Heimatdichter Hein Engelhardt, den jungen Ur-Öcher  als seinen Ziehsohn bezeichnet und schon einige Gedichte für ihn geschrieben hat.

Ohnedies verbindet Engelhardt eine tiefe Beziehung mit dem Ensemble „capella a capella“, erinnert sei nur an das großartige Benefizkonzert „Va dr ieschte Keäk bes dr aue Dag“. Krings ist der jüngste „capella a capella“-Sänger.
Der Tenor liebt das Ensemble, weiß aber auch als Solist zu gefallen, etwa bei der berührenden Ode „Et jölde Hazz va Oche“, was dann auch prompt zur Krönung der heutigen Feier im Weißen Saal zu hören war.

Markus Krings ist ein Sprachenfanatiker. Überliefert ist auch, dass er für die Latein-Zeitschrift des Pius-Gymnasiums virtuos einen Einhard-Text aus dem Epos „Vita Karoli Magni“ übersetzt hat. Es ging dabei um das Kapitel „Karls Frömmigkeit“. Der Clou bei dieser Übersetzung: Krings übersetzte nicht ins Hochdeutsche, sondern in ein fabelhaftes Öcher Platt.

Markus Krings ist ein Kind dieser Stadt - und stolz darauf. Das Studium der Biologie führte ihn zuletzt nach Bonn. „Jetzt ist aber bald der Master gemacht, dann ziehe ich sofort wieder nach Aachen“, sagte er unter dem Beifall des Festpublikums. Nächste Stationen: Beginn der Promotion an der RWTH Aachen und ein Termin am 6. Januar im Krönungssaal…