Alles rund um Aachen

„Gemeinsame Orte“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung in der Produzentengalerie Artikel 5 in der Bahnhofstraße. Die Künstlerinnen Giuliana Del Zanna und Ela Schwartz lernten sich 2013 in Berlin bei einer Ausstellungseröffnung kennen und freundeten sich sofort an. Beide waren darüber fasziniert, wie gut ihre Kunstwerke miteinander harmonieren und entschlossen sich, noch im gleichen Jahr eine Gemeinschaftsausstellung in Berlin zu machen. Die Schau kam beim Publikum sehr gut an und prompt folgte 2014 die nächste Ausstellung in Berlin. Nun hat Ela Schwartz es endlich geschafft, die in Berlin lebende italienische Künstlerin Giuliana Del Zanna zu einer Austauschausstellung nach Aachen zu holen. Vor einigen Wochen hatten beide Künstlerinnen wieder gemeinsam in Berlin ausgestellt, diese Ausstellung ist nun in Aachen zu sehen.

Ihre Kunststile sind völlig verschieden doch finden sie hervorragend zueinander.

Die geometrischen Objekte in Ölpastell Farben  von Giuliana Del Zanna scheinen sich geradewegs aufzulösen, sie wirken wie ein Mosaik, das Farben und Formen miteinander verstrickt. Die Oberflächen der Gebilde strahlen in knalligen Gelb- und Magentatönen daher. Sie wirken streng durch die schon fast pedantische Linienführung. Die sonnen hellen Farben hinterlassen beim Betrachter eine wundervolle Harmonie. Beim genaueren hinsehen sind in den zunächst abstrakt wirkenden Bildern figurale Elemente angedeutet. Die fraftvollen und mächtigen Kompositionen dieser Rätselbilder unterstreichen die Reduzierung auf das Wesentliche – das räumliche und objekthafte in Del Zannas Arbeiten. Die Künstlerin spricht in ihren Werken von Sichtbarmachen oder offenlegen persönlicher Erinnerungen. Ihr Werk kreist um die zentrale Frage, welche Möglichkeiten in ihren persönlichen Stil liegen und wo ihre Grenzen auftreten.

Die Arbeiten von Ela Schwartz sind im Gegensatz zu Giuliana Del Zannas Arbeiten figural und gegenständlich. Schwartz fängt in ihren Werk Alltagssituationen von Menschen ein, die ihr auf der Straße begegnen. Die Liebe zum Mensch schlägt sich in ihren berührenden Bildern nieder, diese Liebe  zieht sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk der Künstlerin. Mal ist es ein alter Mann der am Stock geht, dann ist es eine Rückenansicht von einer hübschen jungen Frau die rasch zu einen Termin oder zum Bus läuft wobei ihre Handtasche quasi nach hinten fliegt, oder es sind Kinder, die mit Rollern, Bobycarts oder Skateboards unterwegs sind, die Ela Schwartz in ihren Bildern festhält. In der aktuellen Ausstellungen zeigt sie Arbeiten von 2008 bis 2015. Bei den aktuellen Werken ist eine Weiterentwicklung des Ausdrucksstils deutlich sichtbar, ihre vorangegangen Bilder sind hauptsächlich in schwarz weißen Tönen gehalten, wobei die  Hintergründe für den Betrachter fast immer  offen blieben. In den neusten Werken ist das ganz anders, mit Graphitpulver, Tusche und Aquarellfarben  gibt Ela Schwartz ihren Gemälden eine zarte Farbigkeit, wobei sie sich sehr stark auf den Hintergrund der einzelnen Szenen konzentriert.

Das gemeinsame konstituierende Element beider Künstlerinnen ist die Linie. Ihre Gestaltung gilt für sie  als der unmittelbare Ausdruck in der künstlerischen Phantasie. Die Linie fügt die stilistischen Gegensätze beider Künstlerinnen zu einer Einheit zusammen. Beim Betreten der Ausstellung stellt sich sofort ein Wohlgefühl ein, das Variationen von Harmonie und Wärme vermittelt.

Die Ausstellung  „Gemeinsame Orte“  ist noch bis 19. Juli 2015 in der Produzentengalerie „Artikel 5“, Bahnhofstraße 33 in Aachen zu sehen.

Öffnungszeiten: Freitags von 17:00 bis 19:00 Uhr und Samstags von 12:00 bis 15:00 Uhr

Weitere Informationen über die Künstlerinnen:

www.giuliana-del-zanna.de & www.elaschwartz.de