Alles rund um Aachen

Die Freibadfans in Aachen können aufatmen: Einer Eröffnung des Aachener Freibads Hangeweiher am kommenden Pfingstsamstag, 23. Mai, steht nichts mehr im Weg. Die Becken sind gefüllt, das Wasser ist gut temperiert, die neuen Filter- und Pumpenanlagen funktionieren einwandfrei, die Wiese ist an fast überall wieder grün und lädt zum Sonnenbad ein. Letzte kleine Arbeiten werden bis Freitag noch erledigt und dann öffnen sich am Samstag ab 7 Uhr wieder die Tore – rund drei Wochen später als gewohnt, denn traditionell beginnt in Aachen die Freibadsaison am 1. Mai. „Ich bin froh, dass wir den Hangeweiher mit dieser, nur sehr geringen Verzögerung wieder eröffnen können“, freute sich der Vorsitzende des Sportausschusses der Stadt, Jonas Paul, bei einer Besichtigung des Ausschusses und der Medien am gestrigen Mittwoch (20. Mai). Paul weiter: „Es ist ein gutes Zeichen, dass wir hier in der kurzen Zeit so viel erreichen konnten.“ Denn der Startschuss für die Sanierung der 50 Jahre alten Technik fiel erst Mitte September 2014, Baubeginn war Oktober 2014.

„Wir sprechen heute vor allem über die Technik, die der normale Gast später so gar nicht sehen kann“, kündigte Klaus Schavan, Technischer Geschäftsführer des Gebäudemanagements der Stadt Aachen, vor dem Rundgang an. Bernhard Deil, Abteilungsleiter Technisches Gebäudemanagement, und Jörg Kaluza vom betreuenden Ingenieurbüro Inco präsentierten dann sichtlich stolz die nagelneue Mess-, Filter- und Pumpentechnik, die im renovierten und ausgebauten Technikhaus und unter der Rasenfläche neben dem Schwimmerbecken untergebracht ist. Zu sehen bekommt der Badegast später nur ein paar Liegen aus Holz, die die Wartungszugänge zu dem 35 Meter langen, fünf Meter breiten und gut 2,50 Meter tiefen Bauwerk unter der Wiese abdecken, das insgesamt aus vier Schwallwasserbehältern besteht. In diesen Behältern wird das verdrängte Wasser aus den Becken aufgefangen, dann grob vorgefiltert und zu den großen, neuen Sandfiltern gepumpt. Hier wird es aufbereitet und wieder zurück in die Becken geleitet. Ein absolutes Novum: Früher ging das Schwallwasser in den Kanal. Der kleine Technikraum zwischen den großen Schwallwasserbehältern beherbergt dann auch beeindruckende, neueste Technik: „Das sind alles keine Teile von der Stange“, betonen die Technik-Fachleute Deil und Kaluza. „Die Pumpen haben wir mitentwickelt. Die können innen nicht mehr rosten und haben spezielle Motoren“, so Jörg Kaluza. Die Pumpen laufen mit nur acht bis zehn Kilowattstunden, die alten benötigten rund 60. In dem kleinen Bunker unter der Grasnarbe ist es erstaunlich still, nur ein stetiges Surren ist zu hören. „Mit den alten Pumpen hätten wir uns hier drin nicht verständigen können“, erklärt Kaluza.

Von der Kammer unter der Wiese geht es dann in das erweiterte Technikhaus. Hier stehen unter anderem die großen Filteranlagen. „Es sind wieder Sandfilter, die alten haben immerhin 50 Jahre sehr gut gearbeitet“, erläutert der Ingenieur. Das Wasser wird durch eine meterdicke Sandschicht gespült und sämtlicher Schmutz wird herausgefiltert – am Ende kommt glasklares Wasser raus, das nach dem Chloren zurück ins Becken fließt. Zum Reinigen der Filter wird das Wasser dann rückgespült, also mit Druck wieder durch die Sandschicht nach oben gedrückt. Der Schmutz wird dann in einem speziellen Behälter aufgefangen, der Schlamm, der zurückbleibt, entsorgt. Die Lagerung der Chlorbehälter wurde aus dem Technikhaus in einen neuen Chlorbunker verlegt – hier kann auch während des Badebetriebs Chlor angeliefert werden.

Politik und Medien zeigten sich ob der modernen und vor allem sparsamen Technik beeindruckt: Rund 40.000 Euro will man pro Saison nach diesem ersten Bauabschnitt an Wasser- und Stromkosten nun sparen. Nach dem zweiten Bauabschnitt (Herbst und Winter 2017/2018) sollen es dann 75.000 Euro werden. Insgesamt werden rund 4,8 Millionen Euro investiert worden sein – 2,1 Millionen jetzt und noch einmal 2,7 Millionen für den zweiten Abschnitt. Von dem wird dann auch mehr zu sehen sein, denn dann werden unter anderem die Becken saniert. „Wir sind im Budget geblieben, das ist bei so großen Bauprojekten ja auch nicht immer der Fall“, zeigte sich die Leiterin des Fachbereichs Sport, Petra Prömpler, erleichtert.

Öffnungszeiten des Freibads:
Mo   12.00-20.00 Uhr (Reinigungstag, entfällt Pfingstmontag, 25. Mai)    
Di     06.30-20.00 Uhr           
Mi     06.30-20.00 Uhr           
Do     06.30-20.00 Uhr           
Fr     06.30-20.00 Uhr           
Sa     07.00-20.00 Uhr           
So     07.00-20.00 Uhr           
Juni, Juli, August: bis 20.30 Uhr geöffnet                  
Kassenschluss: eine Stunde vor Ende der Öffnungszeit
Ende Schwimm- und Duschzeit: eine halbe Stunde vor Ende der Öffnungszeit
Freibadsaison: bis zum letzten Sonntag vor dem 16. September