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Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg. Die Stadt Aachen möchte an dieses Ereignis erinnern und lädt alle interessierten Aachener Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenkveranstaltung am Sonntag, 26. Oktober, um 11 Uhr in den Krönungssaal des Aachener Rathauses ein. Oberbürgermeister Marcel Philipp und Dr. Herbert Ruland sind die Festredner dieser Veranstaltung. Den musikalischen Part übernimmt der am Lütticher Konservatorium tätige Gitarrist Hughes Kolb.
Ruland ist wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Grenzgeschichte an der autonomen Hochschule der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. In seiner Rede wird er sich mit den Folgen des Ersten Weltkrieges für das Zusammenleben der Menschen im Grenzland beschäftigen.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 kam Aachen eine besondere Rolle zu. Als Stadt an der Grenze war sie ein strategisches Zentrum zur Umsetzung des völkerrechtswidrigen Überfalls des deutschen Reiches auf Belgien. Kriegshandeln und deutsche Verbrechen belasteten das Verhältnis beider Länder nach dem Krieg. Es ist eine historische Leistung der politisch und gesellschaftlich engagierten Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg, dass in einem Annäherungsprozess Belgien und Deutschland, Gründungsmitglieder der EU, ihr Verhältnis auf eine gutnachbarschaftliche Basis stellten. Heute wirken die Verantwortlichen auf beiden Seiten eng zusammen. Das Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges begeht die Stadt Aachen daher bewusst gemeinsam mit ihren belgischen Nachbarn. Bei der Gedenkfeier wird so ein Zeichen der Versöhnung und zugleich ein Impuls für die Fortentwicklung grenzüberschreitender Zusammenarbeit gesetzt.