Würselen

Würselen (psw). Die diesjährige Kampagne zum Equal Pay Day steht unter dem Motto „Transparenz gewinnt“. Seit bereits elf Jahren machen Frauen in vielen europäischen Ländern am Equal Pay Day auf die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen aufmerksam und kämpfen für Gleichstellung und Gerechtigkeit auf den Lohnzetteln. Es geht um die Kernfrage, wie die Arbeitsleistung von Frauen und Männern fair bewertet werden kann. Und darum, wie gleiche Verdienstchancen – bei gleicher Arbeit – für alle geschaffen werden können. In Deutschland beträgt dieser Lohnunterschied immer noch 21 Prozent.

Der Equal Pay Day markiert mit einem Datum den sogenannten Gender Pay Gap (geschlechts-spezifischer Entgeltunterschied), den das statistische Bundesamt jedes Jahr ermittelt. Im Jahr 2016 haben Frauen im Durchschnitt 21 Prozent weniger Lohn bzw. Gehalt erhalten als Männer. 21 Prozent von 365 Tagen entspricht 77 Tagen. Somit findet der nächste Equal Pay am 18. März statt.
Seit Juli 2017 ist das Entgelttransparenzgesetz in Kraft. Ziel des Gesetzes ist es, dass Frauen und Männer für vergleichbare Arbeit den gleichen Lohn erhalten. Die Transparenz über die betrieblichen Gehaltsstrukturen und die Maßstäbe der Arbeitsbemessung soll der Diskriminierung entgegenwirken. „Transparente Einkommensstrukturen schaffen Vertrauen, sind die Basis für Gehaltsverhandlungen und sind somit ein wichtiger Schritt um die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu verringern. Allerdings sehe ich dies nur als einen guten Start, dem weitere Schritte folgen sollten. So gilt der in diesem Bundesgesetz festgeschriebene individuelle Auskunftsanspruch nur für Beschäftigte in Betrieben mit in der Regel mehr als 200 Beschäftigten. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen zu ergreifen, wie z.B. Abschaffung von Fehlanreizen wie das Ehegattensplitting und geschlechterungerechte Bewertung von Arbeit“, sagt Silke Tamm-Kanj, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Würselen.