Alsdorf

Alsdorf. 25 Jahre nach dem Ende des Bergbaus in der Stadt Alsdorf haben jetzt zwei Persönlichkeiten den Ehrenring der Stadt Alsdorf erhalten, die sich maßgeblich dafür eingesetzt hatten, dass 1992 nach der Zechenschließung viele ehemalige Kumpel eine berufliche Zukunft erhielten. Bürgermeister Alfred Sonders überreichte in der jüngsten Ratssitzung dem damaligen Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Norbert Blüm, sowie dem in Alsdorf geborenen auf aufgewachsenen Hans Berger, der seinerzeit Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie war, die Ehrenringe.

„Beide haben einen herausragenden Beitrag dafür geleistet, dass mit der tiefen Zäsur durch das Bergbauende kein sozialer Kahlschlag verbunden gewesen ist!"

4.200 Arbeitsplätze gingen im Bergbau in Alsdorf verloren. Viele der Kumpel fanden neue Arbeit in anderen Zechen – etwa in Hückelhoven oder teils auch im Ruhrgebiet – für andere wurden vorzeitige Ruhestandsregelungen vereinbart. Doch für mehr als 1.000 Beschäftigte sah die Zukunft ungewiss aus. Auf Initiative von Hans Berger reifte der Plan, durch vorzeitige Ruhestandsregelungen für in der Braunkohle Beschäftigte freie Arbeitsplätze zu schaffen, in die die Kumpel aus der Steinkohle wechseln könnten. Nachdem der damalige NRW-Ministerpräsident Zustimmung signalisiert hatte, fand Berger auch in Bundesminister Norbert Blüm einen Partner für diese Idee. So konnte letztlich 1.200 von Arbeitslosigkeit bedrohte EBV-Beschäftigte – die Hälfte von ihnen aus Alsdorf – in der Braunkohle eine neue Arbeit finden.

„Sie haben sich um die Stadt Alsdorf enorme Verdienste erworben", sagte Alfred Sonders in der Laudatio. Norbert Blüm würdigte in seinen Dankesworten Hans Berger als einen „Gewerkschafter, dem die Solidarität in beispielhafter Weise am Herzen" gelegen habe. „Bei Ihnen war niemals auch nur eine Spur von dem Egoismus spürbar, der heute in vielen Teilen der Gesellschaft immer deutlicher zutage tritt." „Sie wussten immer, dass hinter den Zahlen Menschen und Gesichter stecken, denen es zu helfen galt!"

Einen weiteren Ehrenring konnte Alfred Sonders in der Ratssitzung überreichen. Diesen erhielt für seine 20-jährige Ratszugehörigkeit der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Loosz. Für 25-jährige Ratszugehörigkeit dankte Sonders in der Ratssitzung Friedel Wirtz (Grüne), für 15-jährige Zugehörigkeit Wilfried Maul (CDU).