FH Aachen

Was müssen junge Flüchtlinge tun, um an der FH Aachen studieren zu können? Was ist das Besondere an den Studienvorbereitungsprogrammen des Freshman Instituts der FH Aachen? Welche Möglichkeiten gibt es, das Studium zu finanzieren? Was ist beim Numerus Clausus zu beachten? Diese und viele andere Fragen beantworteten Nathalie Kazma, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der FH Aachen, und ihr Team während einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 31. Mai 2017. Etwa 130 junge Frauen und Männer mit Fluchthintergrund waren der Einladung ins FH-Hauptgebäude in der Bayernallee gefolgt und lauschten aufmerksam dem Vortrag, der auf Deutsch und Arabisch gehalten wurde.

Die drei Referentinnen stellten das Studienvorbereitungsprogramm am Freshman Institute vor, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein Studium an der FH Aachen qualifiziert, informierten über Anmeldeverfahren, Hochschulzugangsberechtigungen, die sprachlichen Voraussetzungen zum Studium an der FH Aachen sowie verschiedene Fördermöglichkeiten. Immer wieder beantworteten sie ausführlich die zahlreichen Fragen aus dem Publikum. „Obwohl die Teilnehmer der heutigen Veranstaltung alle bereits bei uns in der Beratung sind, ist der Informationsbedarf riesig. Die Studieninteressierten finden sich hier nur schwer zurecht, denn sie kommen aus Bildungssystemen, die ganz anders organisiert sind und wo andere Regeln herrschen“, erläutert Nathalie Kazma.

Seit September 2015 bietet das Akademische Auslandsamt der FH Aachen Beratung für studieninteressierte Flüchtlinge an. Im Januar 2016 erstellten FH Aachen und RWTH Aachen ein gemeinsames Betreuungskonzept, viele Maßnahmen wurden bereits in Kooperation mit Partnern aus der Region umgesetzt. Dazu gehört unter anderem Integra, ein Projekt beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). In enger Zusammenarbeit mit dem Freshman Institute ermöglicht das Projekt, Flüchtlingen, die nicht über eine anerkannte Hochschulzugangsberechtigung verfügen, die Feststellungsprüfung abzulegen. Darüber hinaus beteiligen sich die Aachener Hochschulen an der digitalen Lehr- und Lernplattform „Kiron Open Higher Education“, die Flüchtlingen weltweiten Zugang zu Bildungsressourcen und zu akademischen Abschlüssen ermöglicht. Gemeinsam mit dem International Office der RWTH Aachen bietet die FH Aachen regelmäßig Infoveranstaltungen für studierwillige Geflüchtete an.

Um ihr Beratungs- und Stipendienangebot weiter auszubauen, hat sich das Akademische Auslandsamt für zahlreiche Förderprogramme beworben. Mit Erfolg: Für den Zeitraum bis 2020 warb Nathalie Kazma Fördergelder in Höhe von über 1,1 Million Euro für die Beratung studieninteressierter Flüchtlinge ein. Das Geld ermöglicht es dem Akademischen Auslandsamt, Stipendien für Deutschkurse zu vergeben; mehr als 130 junge Menschen erhalten zurzeit eine solche Förderung. „Jeder fünfte Flüchtling hat einen abiturähnlichen Schulabschluss, und viele möchten gerne studieren“, sagt Nathalie Kazma, „hier liegt ein großes Potenzial, das wir fördern müssen.“

Die nächste Informationsveranstaltung findet im Sommersemester statt und wird rechtzeitig im Veranstaltungskalender der FH-Homepage angekündigt.