Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Menschen mit Behinderung sind trotz aller Inklusionsbemühungen häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Menschen ohne Behinderung. Als Gründe hierfür sind mögliche Vorbehalte der Arbeitgeber hinsichtlich der Leistungsfähigkeit zu nennen, wie auch in einigen Fällen fehlende Kenntnisse über Fördermöglichkeiten. Um in diesem komplexen Themenfeld noch besser zusammenarbeiten zu können, haben die StädteRegion Aachen, die Agentur für Arbeit Aachen-Düren, die Deutsche Rentenversicherung Bund, die Deutsche Rentenversicherung Rheinland und der Integrationsfachdienst Aachen eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel ist es, die Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu erleichtern und die vorhandenen Ressourcen besser zu bündeln.

Foto – StädteRegion Aachen
Sie wollen im Sinne der Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben noch erfolgreicher zusammenarbeiten (v.li.n.re.): Michael Bemboom (Deutsche Rentenversicherung Bund), Gabriele Hilger (Agentur für Arbeit Aachen-Düren), Städteregionsrat Helmut Etschenberg, Franz-Peter Laufs (Integrationsfachdienst Aachen-Heinsberg) und Jörg Schmeiduch (Deutsche Rentenversicherung Rheinland)

Fünf Punkte umfasst die Kooperationsvereinbarung „Aachener Bündnis für Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben“. Im Kern geht es darum, Menschen mit Behinderung einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen und Arbeitgebern deren Einstellung zu erleichtern. „Es gibt viele gute Gründe dafür, einen Menschen mit Behinderung einzustellen“, erklärt Gabriele Hilger. „Sie fallen laut Statistik weniger häufig krankheitsbedingt aus und sind in der Regel sehr gut qualifiziert“, so die Leiterin der Arbeitsagentur Aachen-Düren. Künftig werden die Bündnispartner nicht nur über die eigenen Möglichkeiten sondern auch über die Programme der anderen informieren.

„Schon beim ersten Orientierungsgespräch wollen wir künftig eine Lotsenfunktion übernehmen“, bringt es Jörg Schmeiduch von der Deutsche Rentenversicherung Rheinland auf den Punkt. Auch für Michael Bemboom hat die Vereinbarung Vorbildcharakter. „Ich würde mir weitere Kooperationen wünschen, die diesem Beispiel folgen“, so der Vertreter der Deutschen Rentenversicherung Bund. „Eine vergleichbare Kooperation gibt es nur für den Kreis Düren“, weiß Franz-Peter Laufs vom Integrationsfachdienst. Der Integrations-fachdienst ist im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland tätig und seit Ende 2013 auch Kooperationspartner in Düren. „Was mich am Aachener Projekt besonders beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass dieses Bündnis als eine Folge der bereits bestehenden sehr guten Zusammenarbeit aller Akteure in der Aachener Region entstanden ist“, beschreibt Laufs das Zustandekommen der Vereinbarung. Wir warten nicht, bis die erforderlichen Anträge gestellt werden, sondern tauschen uns regelmäßig aus. Sowohl Menschen mit Behinderung als auch Arbeitgeber sollen uns als Partner erleben“, fügt Alexandra Rieger vom städteregionalen Amt für soziale Angelegenheiten hinzu.
 
Städteregionsrat Helmut Etschenberg, der selber 16 Jahre als Sozialdezernent tätig war, sieht in der Vereinbarung einen deutlichen Mehrwert: „Besonders die Menschen mit einer Behinderung brauchen eine gute Perspektive. Deshalb sind alleine in der Städteregionsverwaltung 155 Menschen mit Behinderung, davon etwa 106 mit einem Behinderungsgrad von 50 Prozent und mehr, beschäftigt. Auch bei der Auswahl unserer Nachwuchskräfte achten wir darauf, jungen Menschen mit einer Behinderung eine berufliche Zukunft zu bieten.“