RWTH

RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg zeichnete jetzt im Rahmen eines Festaktes Dr.-Ing. Thomas Muhr mit dem akademischen Grad und der Würde eines „Doktor der Ingenieurswissenschaften Ehren halber“ aus. Der RWTH-Alumnus leitet als geschäftsführender Gesellschafter die Firma Muhr und Bender KG in Attendorn, kurz Mubea. Muhr studierte Betriebswirtschaftslehre und Hüttenkunde an der RWTH Aachen. Studium und Promotion bestand er mit Auszeichnung. Seit 1998 ist er geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Mubea. Dieses gehört heute mit 28 Standorten im In- und Ausland und rund 10.000 Mitarbeitern zu den bedeutendsten Automobilzulieferern weltweit.

Foto: Andreas Schmitter / Dr.-Ing. Thomas Muhr (rechts) ist neuer Ehrendoktor der RWTH Aachen. Für den Senat der Aachener Hochschule gratuliert Dr. Mathias Wien

Diese Entwicklung wurde wesentlich von Thomas Muhr geprägt. Unter anderem vergrößerte er das Produktspektrum, das aktuell die Bereiche Federn, Motor, Fahrwerk, Getriebe und Karosserie umfasst. Sein überragendes technisches Wissen zeigen die mehr als 60 Patente, die auf seinen Ideen beruhen.

Leichtbau von Fahrzeugteilen

Der Leichtbau von Fahrzeugteilen steht für den 53-jährigen Muhr im Vordergrund; an der Universität Siegen ermöglichte er eine Stiftungsprofessur für integrativen Leichtbau. Auch der Einsatz von Faserverbundwerkstoffen statt Stahl, ein neues Herstellungsverfahren von Karosseriebauteilen unterschiedlicher Wandstärken sowie eine höhere Materialbelastbarkeit gehörten zu seinen wesentlichen Entwicklungsansätzen. Die technischen Optimierungen der Mubea-Produkte entstanden auch in Zusammenarbeit mit der RWTH. So arbeiteten das Institut für Bildsame Formgebung IBF, das Werkzeugmaschinenlabor WZL, das Institut für Kunststoffverarbeitung IKV und das Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau AZL gemeinsam mit Mubea an innovativen Lösungen.

Als außergewöhnliche Unternehmenspersönlichkeit versteht Muhr es, die Forschungsergebnisse erfolgreich in die Produktentwicklung oder auch in die Entwicklung wirtschaftlicher Herstellungsverfahren und -anlagen umzusetzen. Auf Antrag der Fakultäten für Maschinenwesen sowie Georessourcen und Materialtechnik beschloß daher der Senat der RWTH die Verleihung der Ehrendoktorwürde „in Anerkennung seiner herausragenden ingenieurwissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Werkstoff- und Produktionstechnik und seines breiten gesellschaftlichen Engagements für Bildung und Forschung“.