Die Elisabethhalle Aachen, das Jugendstil-Schwimmbad, liegt mitten in der Stadt. Das Schwimmbad befindet sich nahe des Aachener Doms und erstreckt sich bishin zur Sparkasse am Münsterplatz. Es ist eines der wenigen noch erhaltenen Jugendstil-Bäder. Das Bad wurde 1908 bis 1911 für 900.000 Mark gebaut. Wo einst ein Krankenhaus seinen Sitz hatte steht heute die Elisabethhalle, die eigentlich ihren Standort im Westpark finden sollte. Im Eingangsbereich befindet sich der Aesculap-Brunnen.

Aufgrund der im Deutschen Kaiserreich unter Kaiser Wilhelm II. üblichen Geschlechtertrennung besitzt die Elisabethhalle zwei Schwimmhallen. Die kleine Halle wurde von den Damen genutzt. In dieser befindet sich der von Fritz Klimsch entworfene Brunnen mit dem Relief „Badende Frauen“. Dieser wurde in der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin gefertigt.

Die große Halle, die seinerzeit nur den Männern vorbehalten war, ist mit dem Neptunbrunnen geschmückt, der von dem Bildhauer Prof. Carl Burger angefertigt wurde. In jeder der beiden Hallen steht den Badegästen eine eigene Umkleidekabine zur Verfügung. Die ursprünglich als Therme gedachte Elisabethhalle besaß früher auch ein Dusch- und Wannenbad sowie ein Hundebad.

Während des Zweiten Weltkrieges flüchteten die Menschen sich in das Kellergeschoss der Elisabethhalle. Dort gab es einen öffentlichen Luftschutzraum. Nachdem die Kriegsschäden des Zweiten Weltkrieges beseitigt waren, konnte der Badebetrieb in der großen Schwimmhalle bereits 1945 wieder aufgenommen werden. 1951 wurde der Badebetrieb dann auch in der kleinen Schwimmhalle wieder aufgenommen. Unmittelbar nach dem Krieg wurde aufgrund des Brennstoffmangels über eine Leitung durch den Elisengarten warmes Wasser von der Kaiserquelle zugeleitet. Man hatte jedoch die Aggressivität des Thermalwassers unterschätzt und so mussten die Schäden, die das Thermanlwasser angerichtet hatte, von Februar 1975 bis Juni 1976 für 2,5 Mio DM mit umfangreichen Sanierungsarbeiten beseitigt werden.

Im Jahr 2011 wurde das Bad zuletzt anlässlich seines 100-jährigen Bestehens auf Vordermann gebracht und in den heutigen Zustand versetzt. Zur Geschichte dieses Bades werden mehrmals im Jahr Führungen angeboten.

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Weitere Infos: www.elisabeth-halle.de

Text: Bettina Berg

Fotos: Bettina Berg & Wolfgang Berg